BVerfG - Beschluß vom 22.05.2001
1 BvR 1512/97; 1 BvR 1677/97
Normen:
BauGB § 45 ; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BVerfGE 104, 1
NJW 2001, 3256
UPR 2001, 388
ZfIR 2001, 756
Vorinstanzen:
BGH, vom 26.06.1997 - Vorinstanzaktenzeichen III ZR 152/96
OLG München - 18.4.1996 - U 5/95 Bau,
LG Augsburg, BGH, vom 26.05.1995vom 30.07.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 1 BLO 2419/94 - Vorinstanzaktenzeichen III ZR 237/96
OLG Nürnberg, vom 24.07.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 44 U 3240/95
LG Ansbach, vom 25.07.1995 - Vorinstanzaktenzeichen O 534/94

Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften über die Baulandumlegung

BVerfG, Beschluß vom 22.05.2001 - Aktenzeichen 1 BvR 1512/97; 1 BvR 1677/97

DRsp Nr. 2001/11843

Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften über die Baulandumlegung

»Die Baulandumlegung nach den §§ 45 ff. BauGB ist eine verfassungsrechtlich zulässige Inhalts- und Schrankenbestimmung des Eigentums im Sinne des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG

Normenkette:

BauGB § 45 ; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2;

Gründe:

A. Die zur gemeinsamen Entscheidung verbundenen Verfassungsbeschwerden betreffen die verfassungsrechtliche Einordnung der Baulandumlegung.

I. 1. Eine dem Bebauungsplan oder der tatsächlichen baulichen Nutzung in der näheren Umgebung entsprechende Bebauung und Erschließung setzt nicht selten eine Änderung des Zuschnitts der betroffenen Grundstücke voraus. Das ist die Aufgabe der städtebaulichen Umlegung. § 45 Abs. 1 Satz 1 des Baugesetzbuchs (BauGB) in der hier maßgeblichen Fassung des Art. 6 Abs. 29 des Gesetzes zur Neuordnung des Eisenbahnwesens (Eisenbahnneuordnungsgesetz) vom 27. Dezember 1993 (BGBl I S. 2378) umschreibt ihren Zweck wie folgt:

Im Geltungsbereich eines Bebauungsplans (§ 30) und innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile (§ 34) können zur Erschließung oder Neugestaltung bestimmter Gebiete bebaute und unbebaute Grundstücke durch Umlegung in der Weise neu geordnet werden, daß nach Lage, Form und Größe für die bauliche oder sonstige Nutzung zweckmäßig gestaltete Grundstücke entstehen.