BGH - Urteil vom 16.03.2017
VII ZR 35/14
Normen:
HOAI (2002) § 1; HOAI (2002) § Abs. 2; HOAI (2002) § 4 Abs. 4;
Fundstellen:
BauR 2017, 1059
NJW 2017, 2344
NJW 2017, 8
NZBau 2017, 482
NZBau 2017, 5
ZfBR 2017, 452
Vorinstanzen:
LG Gera, vom 05.02.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 1 HKO 50/10
OLG Thüringen, vom 08.01.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U 156/13

Vergütungsfreie akquisitorische Tätigkeit eines Architekten ohne vertragliche Bindung; Maßgeblichkeit der Mindestsätze der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) für die Berechnung der vereinbarten Vergütung

BGH, Urteil vom 16.03.2017 - Aktenzeichen VII ZR 35/14

DRsp Nr. 2017/4511

Vergütungsfreie akquisitorische Tätigkeit eines Architekten ohne vertragliche Bindung; Maßgeblichkeit der Mindestsätze der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) für die Berechnung der vereinbarten Vergütung

Die akquisitorische Tätigkeit eines Architekten ohne vertragliche Bindung begründet einen Vergütungsanspruch nicht. Die vergütungsfreie akquisitorische Phase endet, sobald eine Vergütungsvereinbarung getroffen wird. Für die hiervon erfassten Leistungen kann der Architekt grundsätzlich eine Vergütung nach den Mindestsätzen der HOAI (2002) verlangen, wenn und soweit seine Leistungen von den Leistungsbildern der HOAI (2002) erfasst sind.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 2. Zivilsenats des Thüringer Oberlandesgerichts in Jena vom 8. Januar 2014 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

HOAI (2002) § 1; HOAI (2002) § Abs. 2; HOAI (2002) § 4 Abs. 4;

Tatbestand

Die Klägerin begehrt von der Beklagten Honorar für Architektenleistungen zu den Leistungsbildern Objektplanung, Tragwerksplanung und Technische Ausrüstung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI 2002, im Folgenden nur noch HOAI).