OLG Frankfurt/Main - Beschluss vom 10.11.2015
11 Verg 8/15
Normen:
GWB §§ 97, 102, 107; PBefG § 8 a; VO 1370/2007 Art. 5; VO 1370/2007 Art. 7;
Vorinstanzen:
VK Hessen, vom 29.06.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 1 69 d VK 22/15

Zulässigkeit der Nachprüfung der Bekanntmachung der Absicht einer DirektvergabeAnforderungen an die Vorinformation nach Art. 7 Abs. 2 VO 1370/2007

OLG Frankfurt/Main, Beschluss vom 10.11.2015 - Aktenzeichen 11 Verg 8/15

DRsp Nr. 2015/20519

Zulässigkeit der Nachprüfung der Bekanntmachung der Absicht einer Direktvergabe Anforderungen an die Vorinformation nach Art. 7 Abs. 2 VO 1370/2007

Leitsatz: 1. Die gem. Art. 7 Abs. 2 VO 1370/2007 bekannte gemachte Absicht einer Direktvergabe nach Art. 5 Abs. 4 UAbs. 2 VO 1370/2007 stellt eine nachprüfungsfähige Entscheidung dar.2. Mit der Vorinformation nach Art. 7 Abs. 2 VO 1370/2007 trifft den öffentlichen Auftraggeber eine Dokumentationspflicht. Diese muss eine argumentative Tiefe aufweisen, die für interessierte Dritte objektiv nachvollziehbare Angaben enthält, die eine Prüfung der tatbestandlichen Voraussetzungen der angekündigten Direktvergabe ermöglichen.

Tenor

Auf die sofortige Beschwerde der Antragstellerin wird der Beschluss der 2. Vergabekammer des Landes Hessen vom 29.6.2015 (69 d - VK - 22/2015) aufgehoben.

Der Antragsgegnerin wird die im EU Amtsblatt vom ...2014 unter der Vergabe Nr. 2014/ und 2014/ bekannt gemachte Direktvergabe der Linienbündel A/B und C untersagt.

Die Antragsgegnerin trägt die Kosten des Verfahrens vor der Vergabekammer einschließlich der zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung notwendigen Aufwendungen der Antragstellerin.