BSG - Urteil vom 23.06.2020
B 2 U 5/19 R
Normen:
SGB I § 40 Abs. 1; SGB I § 56 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Alt. 1; SGB I § 58 S. 1; SGB I § 59 S. 2; SGB IV § 19 S. 2; SGB X § 1 Abs. 2; SGB X § 8; SGB X § 9 Abs. 8; SGB X § 18 S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB X § 31 S. 1; SGB VII § 34 Abs. 3; SGB VII § 44; SGB VII §§ 45 ff.; SGB VII § 56; SGB VII §§ 63 ff.; SGB VII § 193 Abs. 8; SGB VII § 202 S. 1; BGB § 1922; BGB § 1937; BGB § 1941; GG Art. 1 Abs. 1 S. 1-2; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1; GG Art. 14 Abs. 1 S. 1 Alt. 2 und S. 2;
Fundstellen:
BSGE 130, 226
NZA 2021, 402
NZS 2021, 391
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 21.03.2019 - Vorinstanzaktenzeichen L 6 U 1806/18
SG Stuttgart, vom 28.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 12 U 348/17

Erlöschen von Ansprüchen auf Geldleistungen mit dem Tode des BerechtigtenKein Anspruch auf Verletztengeld und Verletztenrente in der gesetzlichen Unfallversicherung bei fehlender Feststellung oder anhängigem Verwaltungsverfahren zum Zeitpunkt des Todes des VersichertenKeine Einleitung eines Verwaltungsverfahrens durch die Untersuchung und Charakterisierung histologischer Präparate durch das Deutsche MesotheliomregisterAnforderungen an einen sozialrechtlichen Herstellungsanspruch im Hinblick auf Pflichtverletzungen beteiligter Ärzte

BSG, Urteil vom 23.06.2020 - Aktenzeichen B 2 U 5/19 R

DRsp Nr. 2020/15265

Erlöschen von Ansprüchen auf Geldleistungen mit dem Tode des Berechtigten Kein Anspruch auf Verletztengeld und Verletztenrente in der gesetzlichen Unfallversicherung bei fehlender Feststellung oder anhängigem Verwaltungsverfahren zum Zeitpunkt des Todes des Versicherten Keine Einleitung eines Verwaltungsverfahrens durch die Untersuchung und Charakterisierung histologischer Präparate durch das Deutsche Mesotheliomregister Anforderungen an einen sozialrechtlichen Herstellungsanspruch im Hinblick auf Pflichtverletzungen beteiligter Ärzte

1. Handelt der Versicherte im Rahmen des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs wissentlich "gegen sich selbst", indem er seine anzeigebereiten Ärzte zur Unterlassung der Meldung einer Berufskrankheit (BK) veranlasst, setzt er damit die rechtlich entscheidende Ursache für die Verletzung der BK-Anzeigepflicht und den sozialrechtlichen Nachteil für seine Rechtsnachfolger. 2. Wie alle Ärzte und Zahnärzte haben auch die Ärzte des Deutschen Mesotheliomregisters den begründeten Verdacht auf das Vorliegen einer BK unverzüglich anzuzeigen.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 21. März 2019 wird zurückgewiesen.

Kosten sind auch für das Revisionsverfahren nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB I § 40 Abs. 1; SGB I § 56 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Alt. 1; SGB I § 58 S. 1; SGB I § 59 S. 2; SGB IV § 19 S. 2;