BGH - Urteil vom 05.10.2006
I ZR 277/03
Normen:
BGB § 12 § 823 Abs. 1 ;
Fundstellen:
AfP 2007, 42
BGHReport 2007, 166
BGHZ 169, 193
FamRZ 2007, 207
GRUR 2007, 168
JZ 2007, 364
JuS 2007, 776
K&R 2007, 38
MDR 2007, 417
MMR 2007, 106
NJW 2007, 684
VersR 2007, 550
WM 2007, 35
ZEV 2007, 131
ZUM 2007, 54
wrp 2007, 78
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 30.10.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 52 S 31/03
AG Berlin-Charlottenburg, vom 09.01.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 204 C 197/02

kinski-klaus.de; Schutz des Namensrechts über den Tod hinaus

BGH, Urteil vom 05.10.2006 - Aktenzeichen I ZR 277/03

DRsp Nr. 2006/29335

"kinski-klaus.de"; Schutz des Namensrechts über den Tod hinaus

»1. Das Namensrecht einer Person aus § 12 BGB, das auch ihren Künstlernamen schützt, erlischt mit dem Tod des Namensträgers.2. a) Die vermögenswerten Bestandteile des postmortalen Persönlichkeitsrechts sollen es nicht dem Erben ermöglichen, die öffentliche Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Verstorbenen zu kontrollieren oder gar zu steuern. Eine Rechtsverletzung kann nur nach sorgfältiger Abwägung angenommen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich der in Anspruch Genommene für seine Handlungen auf Grundrechte wie die Freiheit der Meinungsäußerung (Art. 5 Abs. 1 GG) und die Freiheit der Kunst (Art. 5 Abs. 3 GG) berufen kann.b) Die Schutzdauer der vermögenswerten Bestandteile des postmortalen Persönlichkeitsrechts ist wie das Recht am eigenen Bild (§ 22 Satz 3 KUG) auf zehn Jahre nach dem Tod der Person begrenzt. Der postmortale Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts endet damit nicht insgesamt nach Ablauf von zehn Jahren. Unter den Voraussetzungen und im Umfang des postmortalen Schutzes der ideellen Bestandteile des postmortalen Persönlichkeitsrechts besteht er fort.«

Normenkette:

BGB § 12 § 823 Abs. 1 ;

Tatbestand: