BGH - Urteil vom 11.05.2006
IX ZR 42/05
Normen:
BGB § 2213 § 2214 ; InsO § 35 § 36 § 38 § 52 § 83 § 86 Abs. 1 Nr. 2 ; ZPO § 240 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 1273
BGHZ 167, 352
DB 2006, 2176
DNotZ 2006, 865
FamRZ 2006, 1111
InVo 2006, 384
MDR 2006, 1412
NJW 2006, 2698
NZI 2006, 461
Rpfleger 2006, 469
WM 2006, 1254
ZEV 2006, 405
ZIP 2006, 1258
ZInsO 2006, 705
ZVI 2006, 452
Vorinstanzen:
OLG Köln, vom 02.02.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U 72/04
LG Bonn, vom 05.05.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 9 O 287/03

Rechtsfolgen der Insolvenz des Erben für den Nachlass

BGH, Urteil vom 11.05.2006 - Aktenzeichen IX ZR 42/05

DRsp Nr. 2006/18968

Rechtsfolgen der Insolvenz des Erben für den Nachlass

»a) Ein der Testamentsvollstreckung unterliegender Nachlass fällt mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Erben in die Insolvenzmasse.b) Der unter Testamentsvollstreckung stehende Nachlass, der in die Insolvenzmasse fällt, bildet bis zur Beendigung der Testamentsvollstreckung eine Sondermasse, auf die die Nachlassgläubiger, nicht aber die Erbengläubiger Zugriff nehmen können.c) Der gegen den Erben wegen des Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsanspruchs zu führende Rechtsstreit ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über dessen Vermögen gegen den Insolvenzverwalter zu richten. Ein infolge der Eröffnung des Insolvenzverfahrens unterbrochener Prozess gegen den Erben ist gegen den Insolvenzverwalter aufzunehmen.d) Die Verurteilung des Insolvenzverwalters zur Zahlung wegen eines Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsanspruchs gegen den Schuldner ist auf den vom Testamentsvollstrecker verwalteten Nachlass zu beschränken.e) Bei Testamentsvollstreckung kann der Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsanspruch gegen den Schuldner in voller Höhe zur Tabelle angemeldet und durch Urteil festgestellt werden.«

Normenkette:

BGB § 2213 § 2214 ; InsO § 35 § 36 § 38 § 52 § 83 § 86 Abs. 1 Nr. 2 ; ZPO § 240 ;

Tatbestand: