BFH - Beschluß vom 24.10.2001
II R 61/99
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 S. 1 ; ErbStG (i.d.F. des JStG 1997JStG 1997) § 3 Abs. 1 Nr. 1 § 10 Abs. 1 S. 1, 2 § 10 Abs. 6 §§ 11 12 13 Abs. 3 S. 2 § 13a § 19 Abs. 1 § 19a ; BewG (i.d.F. des JStG 1997JStG 1997) §§ 9 10 11 Abs. 1 2 § § 12, 13, 14, 15, 16, 97, 109, 140 ff. § 145 Abs. 3 § 146 Abs. 2 ff. ; EStG § 15 Abs. 3 Nr. 2 § 23 Abs. 1 Nr. 1 § 32c ; KStG § 23 ; BGB §§ 873 1922 ;
Fundstellen:
BB 2001, 2518
BB 2001, 2627
BFH/NV 2002, 115
BFHE 196, 304
BStBl II 2001, 834
DB 2001, 2634
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

Verfassungsmäßigkeit des ErbStG

BFH, Beschluß vom 24.10.2001 - Aktenzeichen II R 61/99

DRsp Nr. 2001/15979

Verfassungsmäßigkeit des ErbStG

»Das BMF wird aufgefordert, dem Verfahren beizutreten. Im Streitfall geht es u.a. um die Frage, ob die Vorschrift des § 19 Abs. 1 ErbStG i.V.m. § 10 Abs. 1 Sätze 1 und 2 ErbStG, § 12 ErbStG i.d.F. des JStG 1997 in Verbindung mit den in dieser Vorschrift in Bezug genommenen Vorschriften des BewG i.d.F. des JStG 1997 sowie §§ 13a, 19a ErbStG i.d.F. des JStG 1997 wegen Verstoßes gegen den Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) insofern verfassungswidrig ist, als - § 19 Abs. 1 ErbStG die Anwendung eines einheitlichen Steuertarifs auf alle Erwerbsvorgänge vorsieht, obwohl Betriebsvermögen, (bebauter) Grundbesitz, land- und forstwirtschaftliches Vermögen und nicht notierte Anteile an Kapitalgesellschaften nur mit einem (z.T. geringen) Teil ihrer Verkehrswerte in die Bemessungsgrundlage eingehen und übriges Vermögen mit dem gemeinen Wert (§ 9 BewG) oder diesem vergleichbaren Werten (vgl. §§ 10 bis 16 BewG) anzusetzen ist, - das Gesetz den ungekürzten Abzug der mit dem unterbewerteten Vermögen zusammenhängenden Schulden zulässt, - die in der Unterbewertung liegende Privilegierung keinem Nachversteuerungsvorbehalt unterliegt,