OLG Köln - Beschluss vom 08.01.2018
2 Wx 277/17
Normen:
JustG NW § 124; FamFG § 10; FamFG § 13;
Fundstellen:
FamRZ 2018, 1108
NJW-RR 2018, 767
Vorinstanzen:
AG Aachen, vom 01.12.2017 - Vorinstanzaktenzeichen AR 767/17

Zulässigkeit der Erhebung einer Gebühr für die Erteilung einer Negativauskunft in einem NachlassverfahrenBerechtigung eines Inkassobüros zur Vertretung Dritter in Auskunftsverfahren

OLG Köln, Beschluss vom 08.01.2018 - Aktenzeichen 2 Wx 277/17

DRsp Nr. 2018/6136

Zulässigkeit der Erhebung einer Gebühr für die Erteilung einer Negativauskunft in einem Nachlassverfahren Berechtigung eines Inkassobüros zur Vertretung Dritter in Auskunftsverfahren

1. Bei einer Auskunft über ein Nachlassverfahren handelt es sich um eine Form der Akteneinsicht i.S.v. § 13 FamFG und nicht um eine Justizverwaltungsangelegenheit. Insoweit fällt auch bei der Erteilung einer Negativauskunft keine Gebühr i.H.v. 15 € nach § 124 JustG NRW i.V.m. Nr. 1401 KV JVKostG an (Senat vom 15. Mai 2017, 2 Wx 108/17, FGPrax 2017, 142, ZEV 2017, 478 Ls; entgegen OLG Düsseldorf vom 10. August 2017, 10 W 391/17, JurBüro 2017, 600, ZEV 2017, 596 Ls und OLG Hamm vom 7. Juli 2017, 25 W 119/17, JurBüro 2017, 598, BeckRS 2017, 120743). 2. Ein Inkassobüro gehört nicht zu dem Kreis der Verfahrensbevollmächtigten gem. § 10 FamFG, die berechtigt sind, einen Dritten in einem Auskunftsverfahren betreffend ein Nachlassverfahren zu vertreten.

Tenor

1.

Der zuständige Einzelrichter überträgt das Beschwerdeverfahren dem Senat in seiner geschäftsplanmäßigen Besetzung.

2.

Die Beschwerde des beteiligten Landes vom 04.12.2017 gegen den Beschluss des Rechtspflegers des Amtsgerichts Aachen vom 01.12.2017 - 700Sc AR 767/17 - wird zurückgewiesen.

Normenkette:

JustG NW § 124; FamFG § 10; FamFG § 13;

Gründe

1.