OLG Hamm - Beschluss vom 11.01.2005
15 W 391/03
Normen:
BGB § 134 ; BGB § 138 ; BGB § 138 Abs. 1 ; BGB § 1618a ; BGB § 2271 Abs. 2 S. 1 Hs. 2 ; BGB § 2349 ; BGB § 2361 Abs. 1 S. 1 ; FGG § 20 ; FGG § 27 ; FGG § 29 ; FGG § 30 Abs. 1 S. 2 ; FGG § 13a Abs. 1 S. 2 ; FGG § 131 Abs. 2 ;
Fundstellen:
FamRZ 2005, 1928
NotBZ 2006, 28
OLGReport-Hamm 2005, 509
ZEV 2006, 167
Vorinstanzen:
LG Bielefeld, - Vorinstanzaktenzeichen 25 T 430/02

Zur Anordnung von Vor- und Nacherbfolge in einem Testament

OLG Hamm, Beschluss vom 11.01.2005 - Aktenzeichen 15 W 391/03

DRsp Nr. 2005/6743

Zur Anordnung von Vor- und Nacherbfolge in einem Testament

1. Die Auslegung wechselbezüglicher Verfügungen von Ehegatten im Rahmen einer Erbeinsetzung - hier. Anordnung von Vor- und Nacherbschaft - ist dem Tatrichter vorbehalten. 2. Die Auslegung des Testaments hat das Gericht am individuell übereinstimmenden Willen der Ehegatten im Zeitpunkt der Testamentserrichtung auszurichten. Dabei ist zwar vom Wortlaut der getroffenen Verfügung auszugehen, darüber hinaus ist jedoch aber auch der Wortsinn zu hinterfragen. 3. Zur Ermittlung des Inhalts testamentarischer Verfügungen ist der gesamte Inhalt der Testamentsurkunde einschließlich aller Nebenumstände, auch solcher außerhalb des Testaments heranzuziehen und zu würdigen.

Normenkette:

BGB § 134 ; BGB § 138 ; BGB § 138 Abs. 1 ; BGB § 1618a ; BGB § 2271 Abs. 2 S. 1 Hs. 2 ; BGB § 2349 ; BGB § 2361 Abs. 1 S. 1 ; FGG § 20 ; FGG § 27 ; FGG § 29 ; FGG § 30 Abs. 1 S. 2 ; FGG § 13a Abs. 1 S. 2 ; FGG § 131 Abs. 2 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Der Beteiligte zu 1) ist der Testamentsvollstrecker über den Nachlass der am 3. Februar 2002 verstorbenen Frau y. Der Beteiligte zu 2) ist der Enkel der Erblasserin.