BVerfG - Beschluß vom 16.01.1995
1 BvR 2402/94
Normen:
DDR-EGFamGB § 8 Abs. 1 ; DDR-FamGB § 59 § 60 ; EGBGB Art. 234 § 7 Abs. 1 S. 2, Abs. 4 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1, Abs. 3 ; NEhelG Art. 12 § 3 Abs. 2 ;
Fundstellen:
DAVorm 1996, 195
DtZ 1995, 243
EzFamR EGBGB Art. 234 Nr. 2
EzFamR aktuell 1995, 118
FamRZ 1995, 411
NJ 1995, 417
Vorinstanzen:
AG Apolda, vom 15.02.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 4 C 352/93
OLG Thüringen, vom 10.11.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 382/92

Anfechtung der Vaterschaft für ein 1938 nichtehelich geborenes Kind

BVerfG, Beschluß vom 16.01.1995 - Aktenzeichen 1 BvR 2402/94

DRsp Nr. 1995/6724

Anfechtung der Vaterschaft für ein 1938 nichtehelich geborenes Kind

Wurde im Beitrittsgebiet vor dem Inkrafttreten des FGB der DDR die Vaterschaft zu einem nichtehelichen Kind in einer öffentlichen Urkunde anerkannt, so besteht die in Art. 12 § 3 NEhelG eröffnete Anfechtungsmöglichkeit nicht. Dies ist verfassungsrechtlich unbedenklich.

Normenkette:

DDR-EGFamGB § 8 Abs. 1 ; DDR-FamGB § 59 § 60 ; EGBGB Art. 234 § 7 Abs. 1 S. 2, Abs. 4 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1, Abs. 3 ; NEhelG Art. 12 § 3 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Anfechtung der Vaterschaft für ein 1938 nichtehelich geborenes Kind in einer 1938 errichteten öffentlichen Urkunde. In der Sache geht es um die Auslegung und die Verfassungsmäßigkeit des Art. 234 § 7 Abs. 4 EGBGB, der durch den Einigungsvertrag in das Gesetz eingefügt wurde.