BGH - Beschluss vom 16.11.2011
XII ZB 6/11
Normen:
BDO § 19 Abs. 2 Nr. 1; FamFG § 30 Abs. 1; ZPO § 411a;
Fundstellen:
DÖV 2012, 492
FGPrax 2012, 91
FuR 2012, 138
MDR 2012, 226
NVwZ-RR 2012, 360
Vorinstanzen:
AG Hamburg-Harburg, vom 28.07.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 608 XVII R 2685
LG Hamburg, vom 08.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 301 T 502/10

Anwendbarkeit der Vorschriften des FamFG im Verfahren zur Anordnung einer Betreuung zur Wahrnehmung der Rechte eines Beamten im Disziplinarverfahren nach § 19 Abs. 2 Nr. 1 BDO

BGH, Beschluss vom 16.11.2011 - Aktenzeichen XII ZB 6/11

DRsp Nr. 2012/161

Anwendbarkeit der Vorschriften des FamFG im Verfahren zur Anordnung einer Betreuung zur Wahrnehmung der Rechte eines Beamten im Disziplinarverfahren nach § 19 Abs. 2 Nr. 1 BDO

1. Im Verfahren zur Anordnung einer Betreuung zur Wahrnehmung der Rechte eines Beamten im Disziplinarverfahren nach § 19 Abs. 2 Nr. 1 BDO sind die Vorschriften das FamFG anwendbar.2. Im Verfahren zur Bestellung eines Betreuers kann die Begutachtung des Betroffenen gemäß § 30 Abs. 1 FamFG i. V. m. § 411 a ZPO durch die Verwertung eines gerichtlich oder staatsanwaltschaftlich eingeholten Sachverständigengutachtens aus einem anderen Verfahren ganz oder teilweise ersetzt werden, wenn dieses Gutachten den Anforderungen des § 280 Abs. 3 FamFG genügt.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde des Betroffenen wird der Beschluss der Zivilkammer 1 des Landgerichts Hamburg vom 8. Dezember 2010 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Behandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Landgericht zurückverwiesen.

Beschwerdewert: 3.000 €

Normenkette:

BDO § 19 Abs. 2 Nr. 1; FamFG § 30 Abs. 1; ZPO § 411a;

Gründe

A.

Der Betroffene wendet sich gegen die Bestellung eines Betreuers für die Vertretung in einem Disziplinarverfahren.