BGH - Urteil vom 07.04.1993
XII ZR 266/91
Normen:
BGB § 1642, § 1664 ; EGBGB (1986) Art. 3, Art. 19 (a.F.), Art. 220 Abs. 1 ; EGBGB Art. 220 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BGHR EGBGB Art. 19 (a. F.) Vermögenssorge 1
BGHR EGBGB Art. 3 IPR-Anwendung 1
DAVorm 1993, 577
EzFamR EGBGB Art. 19 a.F. Nr. 1
EzFamR aktuell 1993, 254
FamRZ 1993, 1051
LM EGBGB 1986 Nr. 1
MDR 1993, 766
NJW 1993, 2305
WM 1993, 1600

Anwendung des internationalen Privatrechts von Amts wegen

BGH, Urteil vom 07.04.1993 - Aktenzeichen XII ZR 266/91

DRsp Nr. 1993/2701

Anwendung des internationalen Privatrechts von Amts wegen

»a) Kommt bei der Beurteilung eines Sachverhalts die Anwendung ausländischen Rechts in Betracht, ist das deutsche internationale Privatrecht von Amts wegen anzuwenden. b) Art. 19 EGBGB a.F. war verfassungswidrig.«

Normenkette:

BGB § 1642, § 1664 ; EGBGB (1986) Art. 3, Art. 19 (a.F.), Art. 220 Abs. 1 ; EGBGB Art. 220 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Die Klägerin ist die am 12. August 1966 geborene eheliche Tochter des Beklagten, eines Ägypters, der nach seinem Vortrag seit 17. März 1976 die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Sie hat am Tage ihrer Geburt in einer Klinik der Stadt Duisburg Verbrennungen auf der rechten Rückenseite erlitten, die zu erheblicher Entstellung geführt haben. Sie hat deshalb Ende 1968 von der Stadt Duisburg Schmerzensgeld in Höhe von 32.000 DM erhalten. Das Kapital ist für den Erwerb eines Grundstücks auf den Namen der Mutter der Klägerin und den Bau eines Einfamilienhauses verwendet worden, in dem die Familie gewohnt hat, bis das Haus im Jahre 1990 verkauft worden ist.