BVerwG - Urteil vom 06.04.1995
5 C 5.93
Normen:
BGB (F. 1969) § 1915 Abs. 1, § 1835 Abs. 2, 3, § 1836 Abs. 1 ; BSHG § 85 Nr. 3 S. 2;
Fundstellen:
EzFamR aktuell 1995, 300
FEVS 46, 45
FamRZ 1995, 1350
NJW 1995, 3135
NVwZ 1996, 182
Vorinstanzen:
I. VG Mainz vom 19.3.1992 - Az.: VG 1 K 124/91 - II. OVG Koblenz vom 5.11.1992 - Az.: OVG 12 A 11971/92 -,

BVerwG - Urteil vom 06.04.1995 (5 C 5.93) - DRsp Nr. 1995/5647

BVerwG, Urteil vom 06.04.1995 - Aktenzeichen 5 C 5.93

DRsp Nr. 1995/5647

»1. Das Tatbestandsmerkmal "in angemessenem Umfang" in § 85 Nr. 3 S. 2 BSHG ist ein unbestimmter Rechtsbegriff, dessen Anwendung der uneingeschränkten Überprüfung durch die Verwaltungsgerichte unterliegt. 2. Der Sozialhilfeträger war nicht verpflichtet, Aufwendungen für eine Gebrechlichkeitspflegschaft im Rahmen von § 85 Nr. 3 S. 2 BSHG als den Einkommenseinsatz mindernde, besondere Belastungen des sozialhilfebedürftigen Pflegebefohlenen zu berücksichtigen, wenn und soweit der Pfleger einen Aufwendungsersatzanspruch gegen die Staatskasse (Justizfiskus) nach § 1915 Abs. 1, § 1835 Abs. 2 und 3 BGB in der Fassung des Gesetzes vom 19. August 1969 (BGBl I S. 1243) hatte.«

Normenkette:

BGB (F. 1969) § 1915 Abs. 1, § 1835 Abs. 2, 3, § 1836 Abs. 1 ; BSHG § 85 Nr. 3 S. 2;

Gründe:

I. Der 1911 geborene, seit Juli 1990 in einem Altenpflegeheim untergebrachte Kläger erhielt von dem beklagten Landkreis seit Oktober 1990 Hilfe zur Pflege durch Übernahme von Heimkosten einschließlich eines Barbetrages zur persönlichen Verfügung. Das Altersruhegeld des Klägers, das im Wege der Erstattung an den Beklagten ausgezahlt wurde, und seine Betriebsrente, die der Beklagte auf sich übergeleitet hatte, reichten zur Deckung der Heimkosten nicht aus.