BVerwG - Urteil vom 27.05.1993
5 C 7.91
Normen:
BSHG § 2 Abs. 1, §§ 90, 91 ; VwGO § 42 Abs. 2, § 113 Abs. 1, § 114 ;
Fundstellen:
BVerwGE 92, 281
DÖV 1994, 175
EzFamR aktuell 1993, 394
FEVS 44, 229
FamRZ 1994, 31
FuR 1993, 350
NJW 1994, 64
Vorinstanzen:
OVG Lüneburg, vom 24.10.1990 - Vorinstanzaktenzeichen A 221/88
VG Hannover, vom 09.08.1988 - Vorinstanzaktenzeichen A 407/86

BVerwG - Urteil vom 27.05.1993 (5 C 7.91) - DRsp Nr. 1995/5555

BVerwG, Urteil vom 27.05.1993 - Aktenzeichen 5 C 7.91

DRsp Nr. 1995/5555

»1. Eine Überleitungsanzeige nach § 90 BSHG ist rechtswidrig und verletzt nicht nur den Hilfeempfänger, sondern auch den (vermeintlichen) Drittschuldner in seinen Rechten (§ 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO), wenn sie die tatbestandlichen Anforderungen des § 90 Abs. 1 Satz 1 und 3 BSHG nicht erfüllt. 2. Vertragliche Unterhaltspflichten, die nicht nur von einer symbolischen Gegenleistung abhängig, sondern Gegenstand eines wirtschaftlichen Austauschvertrages (hier: Altenteilsvertrag) sind, fallen nicht unter § 91 Abs. 1 Satz 1 BSHG. 3. Die Vorschrift des § 90 Abs. 1 Satz 1 BSHG verleiht nicht nur dem Hilfeempfänger, sondern auch dem (vermeintlichen) Drittschuldner Anspruch auf fehlerfreie Ausübung des Überleitungsermessens durch den Sozialhilfeträger.«

Normenkette:

BSHG § 2 Abs. 1, §§ 90, 91 ; VwGO § 42 Abs. 2, § 113 Abs. 1, § 114 ;

Gründe: