BVerfG - Beschluß vom 18.04.1984
1 BvL 43/81
Normen:
GG Art. 93 Abs. 1 Satz 2 Art. 100 Abs. 1 ; RVO § 200f § 200g ; SGG § 54 Abs. 5 ; StGB § 218a ;
Fundstellen:
BVerfGE 67, 26
BayVBl 1984, 558
DÖV 1984, 716
DVBl 1984, 777
EuGRZ 1984, 433
FamRZ 1984, 863
JuS 1985, 652
JZ 1984, 938
NJW 1984, 1805
SozVers 1984, 218
ZfSH/SGB 1984, 513
Vorinstanzen:
SG Dortmund, vom 29.09.1981 - Vorinstanzaktenzeichen S 8 Kr 172/81

Eintrittspflicht der Krankenkasse für medizinisch nicht notwendigen Schwangerschafgtsabbruch

BVerfG, Beschluß vom 18.04.1984 - Aktenzeichen 1 BvL 43/81

DRsp Nr. 1996/6693

Eintrittspflicht der Krankenkasse für medizinisch nicht notwendigen Schwangerschafgtsabbruch

»1. Das Bundesverfassungsgericht hat im Verfahren der konkreten Normenkontrolle die Zulässigkeit der im Ausgangsverfahren erhobenen Klage zu prüfen, soweit diese von der Auslegung des Verfassungsprozeßrechts abhängt.2. Der Einzelne, der eine bestimmte Verwendung öffentlicher Abgaben für grundrechtswidrig hält, kann aus seinen Grundrechten keinen Anspruch auf generelle Unterlassung einer solchen Verwendung herleiten.3. § 54 Abs. 5 SGG eröffnet nicht die Möglichkeit einer abstrakten Normenkontrolle.«

Normenkette:

GG Art. 93 Abs. 1 Satz 2 Art. 100 Abs. 1 ; RVO § 200f § 200g ; SGG § 54 Abs. 5 ; StGB § 218a ;

Gründe:

A.

Die Vorlage betrifft die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß gesetzliche Krankenkassen Leistungen für nicht aus medizinischen Gründen notwendige Schwangerschaftsabbrüche erbringen.

I.