BVerfG - Beschluss vom 07.09.2015
1 BvR 1863/12
Normen:
BVerfGG § 93a Abs. 2 Buchst. b); BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; FamFG § 70; VersAusglG § 14 Abs. 2 Nr. 2; VersAusglG § 17; HGB § 253 Abs. 2;
Fundstellen:
FamRB 2016, 11
Vorinstanzen:
OLG Celle, vom 25.07.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 15 UF 60/12
AG Gifhorn, vom 22.02.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 16 F 1382/10

Gesetzlich vorgesehene Pflicht des Gerichts zur Zulassung eines Rechtsmittels; Verletzung des Rechts auf den gesetzlichen Richter; Anpassung des Zinssatzes bei einer externen Teilung bezüglich der Berechnung des Versorgungsausgleichsbetrags

BVerfG, Beschluss vom 07.09.2015 - Aktenzeichen 1 BvR 1863/12

DRsp Nr. 2015/18147

Gesetzlich vorgesehene Pflicht des Gerichts zur Zulassung eines Rechtsmittels; Verletzung des Rechts auf den gesetzlichen Richter; Anpassung des Zinssatzes bei einer externen Teilung bezüglich der Berechnung des Versorgungsausgleichsbetrags

Tenor

1.

Der Beschluss des Oberlandesgerichts Celle vom 25. Juli 2012 - 15 UF 60/12 - verletzt die Beschwerdeführerin in ihrem Recht auf den gesetzlichen Richter aus Artikel 101 Absatz 1 Satz 2 des Grundgesetzes. Der Beschluss wird aufgehoben. Die Sache wird an das Oberlandesgericht Celle zurückverwiesen.

2.

Das Land Niedersachsen hat der Beschwerdeführerin ihre notwendigen Auslagen zu erstatten.

3.

Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen Tätigkeit für das Verfassungsbeschwerdeverfahren wird auf 25.000 € (in Worten: fünfundzwanzigtausend Euro) festgesetzt.

Normenkette:

BVerfGG § 93a Abs. 2 Buchst. b); BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; FamFG § 70; VersAusglG § 14 Abs. 2 Nr. 2; VersAusglG § 17; HGB § 253 Abs. 2;

Gründe

I.

Die mit der Verfassungsbeschwerde angegriffenen Entscheidungen zum Versorgungsausgleich betreffen die Durchführung der externen Teilung nach § 14 Abs. 2 Nr. 2 in Verbindung mit § 17 VersAusglG.