KG - Beschluß vom 16.08.1994
19 WF 3495/94
Normen:
BGB § 1672 ; FGG § 14 ; ZPO § 114, § 121 Abs. 2 S.1, § 620 S. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
FamRZ 1995, 629

KG - Beschluß vom 16.08.1994 (19 WF 3495/94) - DRsp Nr. 1995/6444

KG, Beschluß vom 16.08.1994 - Aktenzeichen 19 WF 3495/94

DRsp Nr. 1995/6444

Die Einleitung eines isolierten Sorgerechtsverfahrens nach § 1672 BGB ist selbst dann nicht mutwillig, wenn der andere Elternteil zunächst ein Verfahren nach § 620 S. 1 Nr. 1 ZPO eingeleitet hat, da beide Verfahren beiden Eltern zur freien Wahl stehen und die Entscheidung im selbständigen Verfahren nach umfassender Sachaufklärung getroffen und deshalb eine größere Bestandssicherheit hat, als die Entscheidung, die im Verfahren nach § 620 S. 1 Nr. 1 ZPO getroffen werden kann. Die Beiordnung eines Rechtsanwaltes nach § 121 Abs. 2 S.1 ZPO ist für ein isoliertes Sorgerechtsverfahren erforderlich, wenn beide Elternteile die elterliche Sorge für sich beanspruchen und die Ausgangslage der streitenden Eltern relativ gleichwertig ist.

Normenkette:

BGB § 1672 ; FGG § 14 ; ZPO § 114, § 121 Abs. 2 S.1, § 620 S. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen
FamRZ 1995, 629