BGH - Beschluss vom 08.04.2015
XII ZB 428/12
Normen:
BeamtVG § 57 Abs. 1 S. 2; SGB VI § 101 Abs. 3 S. 1; VersAusglG § 27;
Fundstellen:
FamRB 2015, 242
FamRZ 2015, 1001
FuR 2015, 463
MDR 2015, 591
NJW-RR 2015, 708
Vorinstanzen:
AG Berlin-Tempelhof-Kreuzberg, vom 08.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 141 F 9231/10
KG Berlin, vom 21.06.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 19 UF 147/11

Korrektur des Versorgungsausgleichs zu Lasten des ausgleichsberechtigten Ehegatten aufgrund des Wegfalls des Rentner- und Pensionistenprivilegs

BGH, Beschluss vom 08.04.2015 - Aktenzeichen XII ZB 428/12

DRsp Nr. 2015/7685

Korrektur des Versorgungsausgleichs zu Lasten des ausgleichsberechtigten Ehegatten aufgrund des Wegfalls des Rentner- und Pensionistenprivilegs

a) Die Gesetzesänderung betreffend den Wegfall des sogenannten Rentnerbzw. Pensionistenprivilegs (§ 101 Abs. 3 Satz 1 SGB VI aF, § 57 Abs. 1 Satz 2 BeamtVG aF) rechtfertigt für sich genommen eine auf § 27 VersAusglG gestützte Korrektur des Versorgungsausgleichs zu Lasten des ausgleichsberechtigten Ehegatten nicht (im Anschluss an Senatsbeschlüsse vom 13. Februar 2013 - XII ZB 527/12 - FamRZ 2013, 690 und vom 11. Dezember 2013 - XII ZB 253/13 - FamRZ 2014, 461).b) Kann im Rahmen einer Prognoseentscheidung nicht mit der erforderlichen Sicherheit ausgeschlossen werden, dass die Versorgung des insgesamt ausgleichsberechtigten Ehegatten selbst unter Berücksichtigung der im Versorgungsausgleich erworbenen Anrechte künftig hinter der Versorgung des ausgleichspflichtigen Ehegatten zurückbleiben wird, ist eine Anwendung des § 27 VersAusglG wegen wirtschaftlichen Ungleichgewichts - vorbehaltlich sonstiger Härtegründe - regelmäßig nicht gerechtfertigt.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 19. Zivilsenats - Senat für Familiensachen - des Kammergerichts in Berlin vom 21. Juni 2012 wird auf Kosten der Antragsgegnerin zurückgewiesen.

Beschwerdewert: 3.608 €

Normenkette:

BeamtVG § 57 Abs. 1 S. 2; SGB VI § 101 Abs. 3 S. 1; VersAusglG § 27;