BGH - Urteil vom 23.02.2011
XII ZR 59/09
Normen:
SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006 § 33 Abs. 3 S. 1; SGB II § 33; BGB § 1613 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRB 2011, 283
FamRZ 2011, 1386
MDR 2011, 1112
NJW-RR 2011, 1441
Vorinstanzen:
AG Lübeck, vom 03.03.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 127 F 85/07
OLG Schleswig, vom 20.02.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 12 UF 61/08

Möglichkeit der Inanspruchnahme des Unterhaltspflichtigen für die Vergangenheit durch einen sozialhilferechtlichen Leistungsträger; Folgen einer Mitteilung vor dem 1. August 2006 (Inkrafttreten des SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006) gegenüber dem Unterhaltspflichtigen bzgl. der Gewährung von Leistungen

BGH, Urteil vom 23.02.2011 - Aktenzeichen XII ZR 59/09

DRsp Nr. 2011/13833

Möglichkeit der Inanspruchnahme des Unterhaltspflichtigen für die Vergangenheit durch einen sozialhilferechtlichen Leistungsträger; Folgen einer Mitteilung vor dem 1. August 2006 (Inkrafttreten des SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006) gegenüber dem Unterhaltspflichtigen bzgl. der Gewährung von Leistungen

Hat der Leistungsträger dem Unterhaltspflichtigen vor dem 1. August 2006 (Inkrafttreten des SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006) die Gewährung von Leistungen mitgeteilt, so kann diese Mitteilung nicht als die nach § 33 Abs. 3 Satz 1 SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006 erforderliche Rechtswahrungsanzeige angesehen werden und eröffnet deshalb nach der genannten Bestimmung nicht die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Unterhaltspflichtigen für die Vergangenheit.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 3. Senats für Familiensachen des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts in Schleswig vom 20. Februar 2009 aufgehoben.

Auf die Berufung des Beklagten wird das Urteil des Amtsgerichts - Familiengericht - Lübeck vom 3. März 2008 abgeändert und die Klage abgewiesen.

Die Kosten des Rechtsstreits tragen die Klägerinnen.

Normenkette:

SGB II i. d. F. vom 20. Juli 2006 § 33 Abs. 3 S. 1; SGB II § 33; BGB § 1613 Abs. 1;

Tatbestand