BAG - Urteil vom 24.03.1992
9 AZR 387/90
Normen:
BetrVG § 112, § 77 Abs. 4 ; HGB § 161 Abs. 2, § 128, § 159 Abs. 1, 2, 3 ; ZPO § 91 a;
Fundstellen:
AP Nr. 11 zu § 161 HGB
BAGE 70, 73
BB 1992, 2008
DB 1992, 2300
EWiR § 128 HGB 1/92, 1105
EzA § 128 HGB Nr. 7
GmbHR 1993, 42
JuS 1993, 254
KTS 1993, 131
MDR 1993, 359
NJW 1992, 3255
NZA 1992, 1100
SAE 1994, 85
ZIP 1992, 1554
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Essen - Urteil vom 29.9.1989 - 2 (5) Ca 4112/88 -,
II. Landesarbeitsgericht Düsseldorf - Urteil vom 10.5.1990 - 12 (10) Sa 318/90 -,

Nachhaftung des ehemaligen Komplementärs - Sozialplanansprüche

BAG, Urteil vom 24.03.1992 - Aktenzeichen 9 AZR 387/90

DRsp Nr. 1996/6342

Nachhaftung des ehemaligen Komplementärs - Sozialplanansprüche

»Der in die Stellung des Kommanditisten gewechselte ehemalige Komplementär einer Kommanditgesellschaft haftet nicht persönlich für Ansprüche der Arbeitnehmer aus einem Sozialplan, der nach der Veränderung seiner Gesellschafterstellung abgeschlossen worden ist.«

Normenkette:

BetrVG § 112, § 77 Abs. 4 ; HGB § 161 Abs. 2, § 128, § 159 Abs. 1, 2, 3 ; ZPO § 91 a;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Nachhaftung eines ehemaligen persönlich haftenden Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft.

Der Beklagte und sein Vetter W. G, der ehemalige Beklagte zu 2), waren Komplementäre der W. G Graphische Betriebe und Verlag KG. Durch Gesellschafterbeschluß vom 5. März 1983 wurde die gesellschaftsrechtliche Zusammensetzung der KG geändert. Alleinige Komplementärin wurde die W. G Verwaltung GmbH. Der Beklagte und sein Vetter wurden Kommanditisten in der umfirmierten W. G Druck und Verlag GmbH & Co. KG und jeweils alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer der Komplementär-GmbH. Die Eintragung dieser Veränderungen in das Handelsregister erfolgte am 29. Dezember 1983. Der Beklagte legte seine Geschäftsführertätigkeit im Januar oder Februar 1984 nieder. Sein Ausscheiden aus der Geschäftsführung wurde am 22. März 1984 in das Handelsregister eingetragen.