BGH - Urteil vom 13.06.1996
IX ZR 233/95
Normen:
BGB § 249 ; ZPO § 287 ;
Fundstellen:
AnwBl 1996, 472
BGHR ZPO § 287 Regreßprozeß 1
BGHZ 133, 110
BRAK-Mitt 1996, 267
DB 1996, 2225
DRsp I(123)414b
DRsp IV(413)241Nr. 11
FamRZ 1996, 1001
JZ 1997, 257
JuS 1996, 1134
MDR 1996, 1186
NJW 1996, 2501
VersR 1996, 1503
WM 1996, 1830
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Stade,

Prüfungsmaßstab im Regreßprozeß bei Führung des Ausgangsverfahrens nach dem Amtsermittlungsgrundsatz

BGH, Urteil vom 13.06.1996 - Aktenzeichen IX ZR 233/95

DRsp Nr. 1996/23509

Prüfungsmaßstab im Regreßprozeß bei Führung des Ausgangsverfahrens nach dem Amtsermittlungsgrundsatz

»Über die Frage, wie ein vorausgegangener Rechtsstreit ohne d vom Rechtsanwalt zu verantwortenden Fehler hätte enden müsse ist im Regreßprozeß auch dann gemäß § 287 ZPO zu entscheiden wenn das Ausgangsverfahren nach dem Amtsermittlungsgrundsatz führen war (Abweichung von BGH, Urt. v. 19. Februar 1987 - IX ZR 33/86, NJW-RR 1987, 898, 899).«

Normenkette:

BGB § 249 ; ZPO § 287 ;

Tatbestand:

Ein am 23. März 1993 ergangenes amtsgerichtliches Urteil stellte fest, daß der heutige Kläger der Vater der am 1. Januar 1991 geborenen zweieiigen Zwillinge J. und Ju. S. sei, und verurteilte ihn, den Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres den Regelunterhalt zu zahlen. Das Amtsgericht hatte ein serologisches Gutachten eingeholt, welches für die Kinder einzeln Vaterschaftswahrscheinlichkeiten von 99, 90 % und 99, 95 % ermittelte; unter Berücksichtigung der Zwillingseigenschaft der Kinder betrage die Ausschlußchance sogar 99, 9993 %.