BGH - Beschluss vom 01.07.2015
XII ZB 240/14
Normen:
StVollzG § 41 Abs. 1 S. 1; StVollzG § 198 Abs. 3;
Fundstellen:
FamRB 2015, 332
FamRZ 2015, 1473
FuR 2015, 598
MDR 2015, 950
NJW 2015, 2493
NZI 2015, 1026
WM 2015, 1574
ZVI 2015, 383
Vorinstanzen:
AG Duisburg-Hamborn, vom 16.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 21 F 229/13
OLG Düsseldorf, vom 28.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen II-3 UF 291/13

Unterhaltsrechtliche Verwertung des Arbeitsentgelts eines im Vollzug arbeitenden Strafgefangenen

BGH, Beschluss vom 01.07.2015 - Aktenzeichen XII ZB 240/14

DRsp Nr. 2015/13203

Unterhaltsrechtliche Verwertung des Arbeitsentgelts eines im Vollzug arbeitenden Strafgefangenen

a) Von dem Arbeitsentgelt, das ein im Vollzug arbeitender Strafgefangener erhält, steht für Unterhaltszwecke regelmäßig nur das Eigengeld zur Verfügung (Fortführung der Senatsurteile vom 20. Februar 2002 - XII ZR 104/00 FamRZ 2002, 813; vom 9. Juni 1982 - IVb ZR 704/80 - FamRZ 1982, 913 und vom 21. April 1982 - IVb ZR 696/80 - FamRZ 1982, 792).b) Für die Bemessung des dem Strafgefangenen gegenüber minderjährigen und privilegiert volljährigen Kindern zu belassenden Selbstbehalts bietet sich der Rückgriff auf den ihm zustehenden Taschengeldsatz an. Bei einem im Vollzug arbeitenden Strafgefangenen ist in der Regel davon auszugehen, dass der so bestimmte Selbstbehalt durch Belassen des Hausgelds gedeckt ist.c) Auf das Eigengeld, das aus dem Arbeitsentgelt des im Vollzug arbeitenden Strafgefangenen gebildet wird, finden die Pfändungsschutzvorschriften der §§ 850 c, 850 k ZPO keine Anwendung (Anschluss an BGH Beschluss vom 20. Juni 2013 - IX ZB 50/12 - NJW 2013, 3312).

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde des Antragstellers wird der Beschluss des 3. Senats für Familiensachen des Oberlandesgerichts Düsseldorf vom 28. März 2014 aufgehoben.