OLG Bremen - Beschluss vom 07.03.2011
4 UF 76/2010
Normen:
BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 5; BGB § 1600 Abs. 3; BGB § 1592 Nr. 2; BGB § 1600 Abs. 3; BGB § 1600 Abs. 4; BGB § 1600b Abs. 1a; EGBGB Art. 229 § 16; GG Art. 6 Abs. 3; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 100 Abs. 1;
Vorinstanzen:
AG Bremerhaven, - Vorinstanzaktenzeichen 153 F 274/09

Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen Regelung zur Anfechtung der Vaterschaft durch die zuständige Behörde

OLG Bremen, Beschluss vom 07.03.2011 - Aktenzeichen 4 UF 76/2010

DRsp Nr. 2011/4721

Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen Regelung zur Anfechtung der Vaterschaft durch die zuständige Behörde

Die gesetzliche Regelung zur Anfechtung der Vaterschaft durch die zuständige Behörde (§ 1600 Ab. 1 Nr. 5 BGB) ist mit Art 6 Abs. 5 und Art. 3 Abs. 1 GG nicht vereinbar. Zu dieser Frage wird eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nach Art. 100 Abs. 1 GG eingeholt.

1. Das Verfahren wird dem Bundesverfassungsgericht gem. Art. 100 Abs. 1 GG, § 80 BVerfGG zur Entscheidung über die Frage vorgelegt, ob § 1600 Abs. 1 Nr. 5 BGB mit dem Grundgesetz (Art. 6 Abs. 5 GG und Art. 3 Abs. 1 GG) vereinbar ist.

2. Das Verfahren wird bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ausgesetzt.

Normenkette:

BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 5; BGB § 1600 Abs. 3; BGB § 1592 Nr. 2; BGB § 1600 Abs. 3; BGB § 1600 Abs. 4; BGB § 1600b Abs. 1a; EGBGB Art. 229 § 16; GG Art. 6 Abs. 3; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 100 Abs. 1;

Gründe:

I. Die Klägerin begehrt mit der am 24. März 2009 beim Amtsgericht - Familiengericht - Bremerhaven eingegangenen Klage die Feststellung, dass der Beklagte zu 2. nicht der Vater des Beklagten zu 1. ist.