BAG - Urteil vom 21.05.1992
2 AZR 10/92
Normen:
BGB §§ 242, 275 Abs. 2, §§ 273, 320, 616, 1626, 1627 ; KSchG § 1 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AP Nr. 29 zu § 1 KSchG 1969
BAGE 70, 262
BB 1992, 2146
DB 1992, 2446
EzA § 1 KSchG Nr. 43
MDR 1993, 247
NZA 1993, 115
SAE 1993, 145
Vorinstanzen:
ArbG Hamburg, vom 05.02.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 317/90
LAG Hamburg, vom 28.11.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 49/91

Verhaltensbedingte Kündigung - Pflichtenkontrolle

BAG, Urteil vom 21.05.1992 - Aktenzeichen 2 AZR 10/92

DRsp Nr. 1996/6084

Verhaltensbedingte Kündigung - Pflichtenkontrolle

» Eine Arbeitnehmerin kann sich gegenüber der bestehenden Arbeitspflicht auf eine Pflichtenkollision wegen der Personensorge für ihr Kind (§ 1627 BGB) und damit ein Leistungsverweigerungsrecht (§§ 273, 320 BGB) oder eine Unmöglichkeit bzw. Unzumutbarkeit der Arbeitsleistung nur berufen, wenn unabhängig von der in jedem Fall notwendigen Abwägung der zu berücksichtigenden schutzwürdigen Interessen beider Parteien (BAGE 43, 263 = AP Nr. 7 zu § 1 KSchG 1969 Verhaltensbedingte Kündigung und BAG, Urteil vom 31. Januar 1985 - 2 AZR 486/83 - AP Nr. 6 zu § 8 a MuSchG 1968) überhaupt eine unverschuldete Zwangslage vorliegt.«

Normenkette:

BGB §§ 242, 275 Abs. 2, §§ 273, 320, 616, 1626, 1627 ; KSchG § 1 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Die Klägerin arbeitet seit dem 1. März 1975 bei der Beklagten, die Fährschiffe auf der Ostsee betreibt, als Kassiererin auf einer Fähre, und zwar gegen eine Vergütung von 4.650,-- DM monatlich.