BGH - Urteil vom 24.02.1994
IX ZR 227/93
Normen:
BGB §§ 765, 138, 1618a ;
Fundstellen:
BB 1994, 813
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Bürgschaft 5
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Bürgschaft 6
DRsp I(111)207c
DZWIR 1994, 416
EzFamR BGB § 1618a Nr. 3
FamRZ 1994, 692
JuS 1994, 707
KTS 1994, 379
MDR 1994, 575
NJW 1994, 1341
WM 1994, 680
ZIP 1994, 614
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Stade,

Wirksamkeit einer von Kindern auf Veranlassung der Eltern geleisteten Bürgschaft

BGH, Urteil vom 24.02.1994 - Aktenzeichen IX ZR 227/93

DRsp Nr. 1994/1047

Wirksamkeit einer von Kindern auf Veranlassung der Eltern geleisteten Bürgschaft

»a) Veranlassen Eltern hauptsächlich aus eigenem Interesse ihre geschäftsunerfahrenen Kinder, eine Bürgschaft zu leisten, die deren voraussichtliche finanzielle Leistungsfähigkeit bei weitem übersteigt, so verletzen die Eltern in der Regel ihre familienrechtliche Pflicht zur Rücksichtnahme (§ 1618 a BGB) und handeln wider die guten Sitten. Hat die Gläubigerbank ein solches Handeln der Eltern gekannt oder grob fahrlässig außer acht gelassen, kann die Bürgschaft nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig sein. b) Leisten geschäftsunerfahrene Kinder zugunsten ihrer Eltern eine Bürgschaft, die ihre voraussichtliche finanzielle Leistungsfähigkeit bei weitem übersteigt, kann der Vertrag nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig sein, wenn ein Angestellter des Kreditinstituts dem Bürgen gegenüber vor Unterzeichnung der Urkunde Tragweite oder Risiko der Verpflichtung verharmlost hat.«

Normenkette:

BGB §§ 765, 138, 1618a ;

Tatbestand: