BGH - Beschluß vom 18.09.1996
XII ZB 95/94
Normen:
BGB § 1587 Abs. 1 S. 1, Abs. 2, 1587 a Abs. 2 Nr. 2 ; RV-BeitrV § 6 S. 1 Nr. 3;
Fundstellen:
BGHR BGB § 1587 Abs. 1 S. 1 Anwartschaft 2
BGHR RV-BeitrV § 6 S. 1 Nr. 3 Versorgungsausgleich 1
EzFamR BGB § 1587 Nr. 26
EzFamR aktuell 1996, 344
FamRZ 1996, 1538
FuR 1997, 25
MDR 1997, 168
NJW-RR 1997, 130
NJWE-FER 1997, 75
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
AG Diez,

Zeitpunkt der Belastung des Kontos des Versicherten bei nachentrichteten Beiträgen

BGH, Beschluß vom 18.09.1996 - Aktenzeichen XII ZB 95/94

DRsp Nr. 1996/30312

Zeitpunkt der Belastung des Kontos des Versicherten bei nachentrichteten Beiträgen

»Kommt es im Versorgungsausgleich darauf an, ob eine durch freiwillige Nachentrichtung eines Beitrags erworbene Anwartschaft der gesetzlichen Rentenversicherung vor oder nach der Eheschließung begründet worden ist (vgl. Senatsbeschluß vom 7. Oktober 1992 - XII ZB 4/92 - FamRZ 1993, 292), findet die Vermutung des § 6 S. 1 Nr. 3 der RV-Beitragsentrichtungsverordnung keine Anwendung. Maßgeblich ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Entrichtung des Beitrags, der bei unbarer Zahlung nicht vor dem Zeitpunkt der Belastung des Kontos des Versicherten liegt.«

Normenkette:

BGB § 1587 Abs. 1 S. 1, Abs. 2, 1587 a Abs. 2 Nr. 2 ; RV-BeitrV § 6 S. 1 Nr. 3;

Gründe:

I. Die Parteien haben am 12. November 1980 um 16.30 Uhr die Ehe geschlossen. Sie hatten zuvor zu notarieller Urkunde Gütertrennung vereinbart und erklärt, bezüglich des Versorgungsausgleichs keine vom Gesetz abweichende Regelung treffen zu wollen.

Der Scheidungsantrag des Ehemannes (Antragsteller) ist der Ehefrau (Antragsgegnerin) am 5. Januar 1988 zugestellt worden.

Während der Ehezeit im Sinne des § 1587 Abs. 2 BGB (1. November 1980 bis 31. Dezember 1987) haben beide Parteien Anwartschaften unter anderem in der gesetzlichen Rentenversicherung bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA - weitere Beteiligte zu 1) erworben.