SchlHOLG - Beschluss vom 09.01.2006
2 W 206/05
Normen:
GVG § 119 Abs. 1 Nr. 2 ; BGB § 1693 ;
Fundstellen:
FGPrax 2006, 216
FGPrax 2006, 216
FamRZ 2006, 1554
FamRZ 2006, 1554
NJW-RR 2007, 296
OLGReport-Schleswig 2006, 654
OLGReport-Schleswig 2006, 654
Rpfleger 2006, 541
Rpfleger 2006, 541
Vorinstanzen:
LG Lübeck, vom 05.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 7 T 491/05
AG Ratzeburg, - Vorinstanzaktenzeichen 2 VIII K 1377

Zuständigkeit des Familiengerichts bei Anordnung einer Ergänzungspflegschaft, zur Rechtsmittelzuständigkeit bei Entscheidungen eines unzuständigen Gerichtes

SchlHOLG, Beschluss vom 09.01.2006 - Aktenzeichen 2 W 206/05

DRsp Nr. 2007/2079

Zuständigkeit des Familiengerichts bei Anordnung einer Ergänzungspflegschaft, zur Rechtsmittelzuständigkeit bei Entscheidungen eines unzuständigen Gerichtes

»1. Nach § 119 Abs. 1 Nr. GVG bestimmt sich der Rechtsmittelzug - die Rechtsmittelzuständigkeit und das Rechtsmittelverfahren - nach der "formellen Anknüpfung", also danach, welcher Spruchkörper tatsächlich tätig geworden ist.2. Nach § 1693 BGB ist für die Anordnung einer Ergänzungspflegschaft wegen der rechtlichen Verhinderung der Eltern an der Vertretung ihrer minderjährigen Kinder nicht das Vormundschaftsgericht, sondern das Familiengericht zuständig.3. Hat das Vormundschaftsgericht eine familiengerichtliche Zuständigkeit verletzt, ist seine Entscheidung aufzuheben und die Sache an die zuständige Abteilung für Familiensachen zur erneuten Behandlung und Entscheidung zu verweisen.«

Normenkette:

GVG § 119 Abs. 1 Nr. 2 ; BGB § 1693 ;

Entscheidungsgründe: