BGH - Beschluß vom 27.03.2008
IX ZR 210/07
Normen:
InsO § 129 § 131 Abs. 1 Nr. 1 ; SGB IV § 28e Abs. 1 S. 2 ;
Fundstellen:
BGHReport 2008, 770
DB 2008, 1096
DZWIR 2008, 306
MDR 2008, 821
NJW 2008, 1535
NZA 2008, 550
NZI 2008, 293
NZS 2008, 430
WM 2008, 842
ZIP 2008, 747
ZInsO 2008, 449
Vorinstanzen:
LG Hamburg, vom 23.10.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 303 O 265/07

Anfechtbarkeit der Befriedigung von Insolvenzgläubigern mit Kreditmitteln

BGH, Beschluß vom 27.03.2008 - Aktenzeichen IX ZR 210/07

DRsp Nr. 2008/9505

Anfechtbarkeit der Befriedigung von Insolvenzgläubigern mit Kreditmitteln

»a) Hat der Anfechtungsgegner bei Zahlungen über ein Bankkonto die objektive Gläubigerbenachteiligung bestritten, genügt zur Schlüssigkeit des Klagevortrags, dass der Anfechtungskläger eine Kontoaufstellung vorlegt, aus der sich ergibt, dass der Kontostand die eingeräumte Kreditlinie nie überschritten hat; er muss nicht zu jeder einzelnen Gutschrift darlegen, dass diese nicht nur vorläufiger Natur war.b) Hat der Schuldner im letzten Monat vor Insolvenzeröffnung einen Insolvenzgläubiger mit Kreditmitteln befriedigt, benachteiligt dies die Gläubigergesamtheit unabhängig davon, ob der Insolvenzverwalter den Kredit anderweitig zugunsten der Masse hätte abrufen können.c) Die Vorschrift des § 28e Abs. 1 Satz 2 SGB IV in der Fassung des Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches des Sozialgesetzbuchs und anderer Gesetze vom 19. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3024) findet keine Anwendung auf Fälle, in denen das Insolvenzverfahren vor dem 1. Januar 2008 eröffnet worden ist.«

Normenkette:

InsO § 129 § 131 Abs. 1 Nr. 1 ; SGB IV § 28e Abs. 1 S. 2 ;

Gründe: