BGH - Beschluss vom 30.04.2013
VII ZB 22/12
Normen:
ZPO § 293;
Fundstellen:
AnwBl 2013, 774
FamRZ 2013, 1304
MDR 2013, 866
NZI 2013, 5
NZI 2013, 685
NZI 2013, 763
WM 2013, 1225
Vorinstanzen:
AG Nettetal, vom 10.01.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 15 M 174/10
LG Krefeld, vom 19.03.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 7 T 28/12

Anforderungen an die Pflicht des Tatrichters zur Erforschung ausländischen Rechts nach Maßgabe der Vorschriften des deutschen internationalen Privat- und Zivilverfahrensrechts

BGH, Beschluss vom 30.04.2013 - Aktenzeichen VII ZB 22/12

DRsp Nr. 2013/15134

Anforderungen an die Pflicht des Tatrichters zur Erforschung ausländischen Rechts nach Maßgabe der Vorschriften des deutschen internationalen Privat- und Zivilverfahrensrechts

a) Ist nach dem deutschen internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht ausländisches Recht (hier: griechisches Recht) anzuwenden, hat der Tatrichter dieses gemäß § 293 ZPO von Amts wegen zu ermitteln.b) Gibt die angefochtene Entscheidung keinen Aufschluss darüber, dass der Tatrichter seiner Pflicht zur Ermittlung ausländischen Rechts nachgekommen ist, ist davon auszugehen, dass eine ausreichende Erforschung des ausländischen Rechts verfahrensfehlerhaft unterblieben ist (Anschluss an BGH, Urteile vom 23. April 2002 - XI ZR 136/01, NJW-RR 2002, 1359, 1360; vom 26. Juni 2001 - XI ZR 241/00, BGHR ZPO § 293 Satz 2 Ermessen 14; vom 8. Mai 1992 - V ZR 95/91, NJW 1992, 3106, 3107).

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Gläubigerin wird der Beschluss der 7. Zivilkammer des Landgerichts Krefeld vom 19. März 2012 aufgehoben, soweit zum Nachteil der Gläubigerin in Richtung der Schuldnerinnen zu 2 und 3 entschieden worden ist.

Die Sache wird insoweit zur erneuten Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Beschwerdegericht zurückverwiesen.

Normenkette:

ZPO § 293;

Gründe

I.