BGH - Urteil vom 03.04.2006
II ZR 332/05
Normen:
GmbHG § 32a ;
Fundstellen:
BB 2006, 1178
BGHReport 2006, 1034
DB 2006, 1205
DStR 2006, 1144
GmbHR 2006, 703
MDR 2006, 1300
NZG 2006, 465
NZI 2006, 419
WM 2006, 1150
ZIP 2006, 996
ZInsO 2006, 548
Vorinstanzen:
OLG Hamm, vom 21.06.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 27 U 23/05
LG Bochum, vom 23.11.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 12 O 159/03

Begriff der Krise im Sinne des Eigenkapitalersatzrechts

BGH, Urteil vom 03.04.2006 - Aktenzeichen II ZR 332/05

DRsp Nr. 2006/12070

Begriff der Krise im Sinne des Eigenkapitalersatzrechts

»Insolvenzreife einerseits und Kredit- bzw. Überlassungsunwürdigkeit andererseits sind eigenständige, in ihren Anwendungsvoraussetzungen voneinander unabhängige Tatbestände der Krise im Sinne des Eigenkapitalersatzrechts.«

Normenkette:

GmbHG § 32a ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Insolvenzverwalter über das Vermögen der S. GmbH (nachfolgend: Schuldnerin). Die Schuldnerin, deren Alleingesellschafter seit dem 1. Februar 2000 F. S. ist, entrichtete für die Nutzung ihres Betriebsgrundstücks im Zeitraum von April 2000 bis April 2001 Pachtzahlungen in Höhe von 83.954,13 EUR an die Beklagte. Deren alleiniger Kommanditist ist ebenfalls F. S. ; Komplementär war bis zum 5. November 2001 sein Vater W. S. ; seitdem ist Komplementärin die S. Fleischwarenfabrik GmbH; ihr Gesellschafter ist ebenfalls F. S..

Der Kläger nimmt die Beklagte wegen eigenkapitalersetzender Nutzungsüberlassung auf Rückzahlung von 83.954,13 EUR in Anspruch. Das Landgericht hat der Klage uneingeschränkt, das Oberlandesgericht - unter dem Gesichtspunkt des § 130 Abs. 1 Nr. 2 InsO - lediglich in Höhe von 6.646,79 EUR stattgegeben. Mit der von dem Senat zugelassenen Revision begehrt der Kläger die Verurteilung der Beklagten zur Zahlung des Differenzbetrages in Höhe von 77.307,34 EUR.

Entscheidungsgründe: