BGH - Urteil vom 09.04.2014
VIII ZR 107/13
Normen:
BGB § 543 Abs. 1 S. 2; InsO § 109 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
DB 2014, 1193
DB 2014, 6
MDR 2014, 13
MDR 2014, 643
MietRB 2014, 193
MietRB 2014, 194
MietRB 2014, 5
NJW 2014, 1954
NZI 2014, 452
NZM 2014, 429
WM 2014, 1000
ZIP 2014, 1086
ZInsO 2014, 1053
ZMR 2015, 201
ZVI 2014, 263
Vorinstanzen:
AG Hamburg-Harburg, vom 20.04.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 645 C 484/09
LG Hamburg, vom 28.03.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 307 S 55/12

Fristlose Kündigung bei Vorlage einer frei erfundenen Vorvermieterbescheinigung

BGH, Urteil vom 09.04.2014 - Aktenzeichen VIII ZR 107/13

DRsp Nr. 2014/7863

Fristlose Kündigung bei Vorlage einer "frei erfundenen" Vorvermieterbescheinigung

Die Vorlage einer "frei erfundenen" Vorvermieterbescheinigung stellt eine erhebliche Verletzung (vor)vertraglicher Pflichten dar, die eine Vertragsfortsetzung für den Vermieter unzumutbar machen und somit eine fristlose Kündigung rechtfertigen kann. Mit dem Wirksamwerden der Enthaftungserklärung des Treuhänders gemäß § 109 Abs. 1 Satz 2 InsO ("Freigabeerklärung") erhält der Mieter die Verfügungs- und Verwaltungsbefugnis über seine Wohnung zurück. Eine Kündigung des Vermieters ist ab diesem Zeitpunkt dem Mieter gegenüber auszusprechen (im Anschluss an Senatsurteil vom 9. Mai 2012 - VIII ZR 327/11, NJW 2012, 2270 Rn. 32).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Landgerichts Hamburg - Zivilkammer 7 - vom 28. März 2013 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als zum Nachteil des Klägers erkannt worden ist.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 543 Abs. 1 S. 2; InsO § 109 Abs. 1 S. 2;

Tatbestand