BFH - Urteil vom 21.03.2019
III R 30/18
Normen:
KraftStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 5 Abs. 1 Nr. 1, § 7 Nr. 1; InsO § 35 Abs. 1, § 55 Abs. 1 Nr. 1; AO § 34 Abs. 3;
Fundstellen:
BB 2019, 1686
BFH/NV 2019, 1033
BFHE 264, 106
DStRE 2019, 974
GmbHR 2019, 899
NJW 2019, 2343
NZI 2020, 81
ZIP 2019, 1434
ZInsO 2019, 1669
ZVI 2020, 20
Vorinstanzen:
FG Saarland, vom 25.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 1422/16

Haftung der Insolvenzmasse für die während des laufenden Insolvenzverfahrens für ein vor Insolvenzeröffnung untergegangenes, nicht abgemeldetes Kraftfahrzeug entstandenen Kfz-Steuer

BFH, Urteil vom 21.03.2019 - Aktenzeichen III R 30/18

DRsp Nr. 2019/9949

Haftung der Insolvenzmasse für die während des laufenden Insolvenzverfahrens für ein vor Insolvenzeröffnung untergegangenes, nicht abgemeldetes Kraftfahrzeug entstandenen Kfz-Steuer

1. Die nach Insolvenzeröffnung entstandene Kraftfahrzeugsteuer ist eine Masseverbindlichkeit i.S. von § 55 Abs. 1 Nr. 1 InsO, wenn das Fahrzeug, für dessen Halten die Kraftfahrzeugsteuer geschuldet wird, Teil der Insolvenzmasse ist (Anschluss an BFH-Urteile vom 13. April 2011 II R 49/09, BFHE 234, 97, BStBl II 2011, 944, und vom 8. September 2011 II R 54/10, BFHE 235, 1, BStBl II 2012, 149). 2. Ein Fahrzeug, das bereits vor Insolvenzeröffnung untergegangen ist, fällt nicht unter den Insolvenzbeschlag gemäß § 35 Abs. 1 InsO.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts des Saarlandes vom 25. April 2018 3 K 1422/16 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

KraftStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 5 Abs. 1 Nr. 1, § 7 Nr. 1; InsO § 35 Abs. 1, § 55 Abs. 1 Nr. 1; AO § 34 Abs. 3;

Gründe

I.

Streitig ist die Rechtmäßigkeit der Kraftfahrzeugsteuerfestsetzung.

Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) ist Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schuldnerin.