AG Göttingen - Beschluss vom 17.01.2003
74 IK 191/01
Normen:
InsO § 4c Nr. 5 § 287 Abs. 2 Satz 1 § 290 § 291 § 295 Abs. 1 Nr. 4 ;
Fundstellen:
DRsp IV(438)402a-c
DZWIR 2003, 215
InVO 2003, 190 [mit Datum 17.1.2002]
NZI 2003, 217
ZVI 2003, 295

Restschuldbefreiung: Obliegenheitspflichten des Schuldners bereits ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens; Versagung/Widerruf wegen pflichtwidriger Weiterleitung von Zahlungen

AG Göttingen, Beschluss vom 17.01.2003 - Aktenzeichen 74 IK 191/01

DRsp Nr. 2003/16852

Restschuldbefreiung: Obliegenheitspflichten des Schuldners bereits ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens; Versagung/Widerruf wegen pflichtwidriger Weiterleitung von Zahlungen

»1. Die Obliegenheiten des § 295 InsO bestehen nicht erst ab Ankündigung der Restschuldbefreiung gemäß § 291 InsO, sondern bereits ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens. 2. Führt ein Schuldner Zahlungen nicht an den Treuhänder ab und befriedigt er Forderungen einzelner Insolvenzgläubiger im vollen Umfang, Forderungen anderer Insolvenzgläubiger jedoch nur teilweise, liegt darin ein Verstoß gegen die Obliegenheit des § 295 Abs. 1 Nr. 4 InsO, der eine Versagung gemäß § 296 Abs. 1 InsO begründet. 3. In diesem Fall kommt auch ein Widerruf der Stundung gem. § 4 c Nr. 5 InsO in Betracht.«

Normenkette:

InsO § 4c Nr. 5 § 287 Abs. 2 Satz 1 § 290 § 291 § 295 Abs. 1 Nr. 4 ;

Hinweise: