BGH - Urteil vom 02.02.2017
IX ZR 245/14
Normen:
InsO § 129 Abs. 1; HGB § 355;
Fundstellen:
BB 2017, 513
DB 2017, 484
MDR 2017, 422
NJW 2017, 9
NZI 2017, 349
ZIP 2017, 17
ZIP 2017, 533
ZInsO 2017, 494
ZVI 2017, 317
Vorinstanzen:
LG Braunschweig, vom 11.04.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 2844/13
OLG Braunschweig, vom 08.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 9 U 123/14

Verrechnung wechselseitiger Forderungen im Kontokorrentverhältnis i.R. der Insolvenz; Kontokorrentbindung mit der Einzahlung auf ein bei der Bank geführtes Kontokorrentkonto des Schuldners; AGB-Pfandrecht der Bank am Anspruch des Schuldners auf Gutschrift

BGH, Urteil vom 02.02.2017 - Aktenzeichen IX ZR 245/14

DRsp Nr. 2017/2612

Verrechnung wechselseitiger Forderungen im Kontokorrentverhältnis i.R. der Insolvenz; Kontokorrentbindung mit der Einzahlung auf ein bei der Bank geführtes Kontokorrentkonto des Schuldners; AGB-Pfandrecht der Bank am Anspruch des Schuldners auf Gutschrift

Die Verrechnung wechselseitiger Forderungen im Kontokorrentverhältnis benachteiligt die Gläubiger nicht, soweit die eingegangenen Gutschriften auf der Bezahlung solcher Forderungen beruhen, welche der Bank anfechtungsfest zur Sicherheit abgetreten worden waren, und der Bank eine anfechtungsfeste Sicherheit am Anspruch des Schuldners auf Gutschrift zusteht. Die mit der Einzahlung auf ein bei der Bank geführtes Kontokorrentkonto des Schuldners verbundene Kontokorrentbindung steht einem AGB-Pfandrecht der Bank am Anspruch des Schuldners auf Gutschrift nicht entgegen (Bestätigung BGH, Urteil vom 29. November 2007 - IX ZR 30/07, BGHZ 174, 297).

Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des 9. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 8. Oktober 2014 aufgehoben und die Berufung des Klägers gegen das Urteil der 6. Zivilkammer des Landgerichts Braunschweig vom 11. April 2014 zurückgewiesen.

Der Kläger trägt die weiteren Kosten des Rechtsstreits.

Normenkette:

InsO § 129 Abs. 1; HGB § 355;

Tatbestand