BGH - Urteil vom 12.07.2007
IX ZR 120/04
Normen:
InsO § 96 Abs. 1 Nr. 3 §§ 129 ff. § 146 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2007, 1697
BGHReport 2007, 1052
DB 2007, 1808
DZWIR 2008, 74
InVo 2007, 408
MDR 2007, 1281
NJW-RR 2007, 1643
NZI 2007, 582
WM 2007, 1585
ZIP 2007, 1467
ZInsO 2007, 813
ZVI 2007, 419
Vorinstanzen:
KG, vom 18.05.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 186/03
LG Berlin, vom 08.05.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 21 O 36/03

Wirksamkeit der Aufrechnung in der Insolvenz

BGH, Urteil vom 12.07.2007 - Aktenzeichen IX ZR 120/04

DRsp Nr. 2007/14129

Wirksamkeit der Aufrechnung in der Insolvenz

»Die Unzulässigkeit der Aufrechnung (Verrechnung) nach § 96 Abs. 1 Nr. 3 InsO kann vom Insolvenzverwalter nicht mehr durchgesetzt werden, wenn er die Frist des § 146 Abs. 1 InsO zur gerichtlichen Geltendmachung versäumt hat und sich der Anfechtungsgegner hierauf beruft; es verbleibt dann bei der zivilrechtlichen Wirkung der Aufrechnung (Verrechung).«

Normenkette:

InsO § 96 Abs. 1 Nr. 3 §§ 129 ff. § 146 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Kläger ist Verwalter in dem am 30. November 1999 eröffneten Insolvenzverfahren über das Vermögen der S. GmbH (im Folgenden: Schuldnerin). Die Beklagte, eine Bank, räumte der Schuldnerin 1998 einen Kontokorrentkredit von bis zu 250.000 DM ein. Am 27. September 1999 stellte die Schuldnerin Insolvenzantrag. Einen Monat zuvor, am 27. August 1999, wies das Konto einen Sollstand von 249.999,02 DM aus. In der Zeit bis zum nächsten vereinbarten Kontoabschluss am 30. September 1999 gingen 262.022,57 DM Gutschriften ein und 4.939,91 DM Zahlungen ab, so dass das Konto am 30. September 1999 ein Guthaben von 7.083,64 DM aufwies. Am 12. Oktober 1999 kündigte die Beklagte der Schuldnerin den Kontokorrent fristlos.