BGH - Urteil vom 29.05.2008
IX ZR 45/07
Normen:
InsO § 179 ;
Fundstellen:
BGHReport 2008, 1203
DZWIR 2008, 384
MDR 2008, 1242
NZI 2008, 565
WM 2008, 1456
ZIP 2008, 1441
ZInsO 2008, 861
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main, vom 08.02.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 26 U 36/06
LG Frankfurt/M. - 2/20 O 457/02 - 5.7.2006,

Zahlungsansprüche auf erstesAnfordern aus einem Übernahmevertrag in der Insolvenz

BGH, Urteil vom 29.05.2008 - Aktenzeichen IX ZR 45/07

DRsp Nr. 2008/13895

Zahlungsansprüche auf erstesAnfordern aus einem Übernahmevertrag in der Insolvenz

»Zahlungsansprüche auf erstes Anfordern können Gegenstand eines Insolvenzfeststellungsverfahrens nach § 179 InsO sein.«

Normenkette:

InsO § 179 ;

Tatbestand:

Die Klägerin erwarb mit Aktienkauf- und Übertragungsvertrag vom 30. Dezember 1996 von der A. AG knapp 75 % der Gesellschaftsanteile an der W. AG (fortan: W & F). Rechtsnachfolgerin der Verkäuferin ist die AG. AG (fortan: Schuldnerin).

Die W & F bzw. deren Tochtergesellschaften sind Generalmieter von vier Immobilien in Berlin, Leipzig und Erfurt. Die an die Vermieter zu zahlenden Garantiemieten übersteigen die Einnahmen aus der Weitervermietung erheblich. Weil die Klägerin die damit verbundenen Risiken scheute, übernahm die M. GmbH (M., später zur M. mbH umgewandelt), eine Tochtergesellschaft der Schuldnerin, gegenüber der W & F und deren Tochtergesellschaften die Zahlungsverpflichtungen aus den General-Mietverträgen. Im Hinblick auf diese Vereinbarung regelten die Klägerin und die Schuldnerin in § 10.1 des Aktienkauf- und Übertragungsvertrags Folgendes: