OLG München - Beschluss vom 15.06.2015
34 Wx 513/13
Normen:
BGB § 133; BGB § 167; BGB § 709; BGB § 714; BGB § 883; GBO § 19;
Fundstellen:
DStR 2015, 12
FamRZ 2015, 2192
JZ 2016, 139
NJW 2015, 8
ZfIR 2015, 540
ZAP EN-Nr. 638/2015
ZAP 2015, 868
Vorinstanzen:
AG Garmisch-Partenkirchen, vom 21.10.2013

Auslegung einer transmortalen unwiderruflichen Grundbuchvollmacht für den Mitgesellschafter einer BGB-Gesellschaft

OLG München, Beschluss vom 15.06.2015 - Aktenzeichen 34 Wx 513/13

DRsp Nr. 2016/15965

Auslegung einer transmortalen unwiderruflichen Grundbuchvollmacht für den Mitgesellschafter einer BGB -Gesellschaft

1. Zur Auslegung einer dem Mitgesellschafter einer zweigliedrigen Gesellschaft bürgerlichen Rechts erteilten transmortalen Volllmacht.2. Eine transmortale, unwiderrufliche Grundbuchvollmacht für den Mitgesellschafter einer zweigliedrigen Gesellschaft bürgerlichen Rechts kann wirksam dazu ermächtigen, eine Vormerkung ohne die Mitwirkung nachfolgeberechtigter Erben in den Gesellschaftsanteil des Verstorbenen zu bewilligen.

Tenor

Auf die Beschwerde des Beteiligten zu 1 wird die Zwischenverfügung des Amtsgerichts Garmisch-Partenkirchen - Grundbuchamt - vom 21. Oktober 2013 aufgehoben.

Normenkette:

BGB § 133; BGB § 167; BGB § 709; BGB § 714; BGB § 883; GBO § 19;

Gründe

I.

Im Grundbuch sind als Eigentümer eines Grundstücks (Gebäude- und Freifläche) der Beteiligte zu 1 und sein am 5.11.2008 verstorbener Vater Johann Z. seit 12.11.2003 als Gesellschafter nach dem bürgerlichen Recht eingetragen. An der Gesellschaft (im folgenden: GbR) mit dem Zweck des Betreibens eines Wasserkraftwerks nebst Vermögensverwaltung der dazugehörigen Grundstücke waren der Beteiligte zu 1 mit 51 % und sein Vater mit 49 % beteiligt.

Der privatschriftliche Gesellschaftsvertrag vom 26.8.2003 enthält unter anderem folgende Regelungen: