BayObLG - Urteil vom 05.02.1987
RReg 3 St 174/86
Normen:
BGB § 242, § 564 b Abs.2 Nr.2; StGB § 13 Abs.1, § 263 ;
Fundstellen:
BayObLGSt 1987, 8
DRsp III(334)173a-d
DWW 1991, 174
JR 1988, 298
JZ 1987, 626
JuS 1987, 830
JuS 1989, 802
NJW 1987, 1654
NStE Nr. 10 zu § 263
OLGSt (n.F.) StGB § 263 Nr. 7
StV 1987, 397
WuM 1987, 129
ZMR 1987, 222
wistra 1987, 184
Vorinstanzen:
LG München I,

BayObLG - Urteil vom 05.02.1987 (RReg 3 St 174/86) - DRsp Nr. 1992/6958

BayObLG, Urteil vom 05.02.1987 - Aktenzeichen RReg 3 St 174/86

DRsp Nr. 1992/6958

a-d. Möglicher - durch Unterlassen begangener - Betrug bei nachträglichem Wegfall des Eigenbedarfs für eine Wohnraum-Kündigung nach § 564 b Abs. 2 Nr. 2 BGB durch den Vermieter: (a-c) Annahme einer - strafrechtlich relevanten - Garantenpflicht des Vermieters, den Mieter auf die veränderte Sachlage hinzuweisen, (b) und zwar grundsätzlich bis zur kündigungsbedingten Räumung der Wohnung sowie auch dann, wenn der Mieter vor Wegfall des Eigenbedarfs mit dem Vermieter einen rechtswirksamen (unwiderruflichen) gerichtlichen Räumungsvergleich abgeschlossen hat; (c) jedoch Zubilligung einer angemessenen Frist zur Erfüllung der Aufklärungspflicht unter Berücksichtigung der Einzelfall-Umstände; (d) mögliche Annahme eines Vermögensschadens.

Normenkette:

BGB § 242, § 564 b Abs.2 Nr.2; StGB § 13 Abs.1, § 263 ;

Gründe:

1. Das Amtsgericht München sprach den Angeklagten mit Urteil vom 7.11.1985 vom Vorwurf des Betruges frei. Die Berufung der Staatsanwaltschaft wurde vom Landgericht München I am 10.4.1986 als unbegründet verworfen.

Die Strafkammer sah folgenden Sachverhalt als erwiesen an: