BSG - Urteil vom 29.01.2019
B 2 U 21/17 R
Normen:
SGB VII § 2 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 12; SGB VII § 125 Abs. 1 Nr. 5; SGB VII § 128 Abs. 1 Nr. 5 und Nr. 6 und Nr. 7 und Nr. 8 und Nr. 10 und Nr. 11; SGB VII § 168 Abs. 1; SGB VII § 185 Abs. 2 S. 1; SGB VII § 186 Abs. 3 S. 3; RVO § 771 Abs. 1; SGB I § 31; AEUV Art. 107 Abs. 1; AEUV Art. 108;
Fundstellen:
BSGE 127, 203
NZA 2019, 1124
NZS 2019, 619
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 17.05.2017 - Vorinstanzaktenzeichen L 16 U 18/16
SG Hannover, vom 07.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 22 U 126/11

Keine Beitragspflicht in der gesetzlichen Unfallversicherung für hauptamtlich in Unternehmen zur Hilfe bei Unglücksfällen BeschäftigteBefugnis des Gesetzgebers zur Regelung von Sonderfällen im Bereich der sog. unechten UnfallversicherungTätigkeit von Unglückshilfe-Unternehmen im öffentlichen Interesse und nicht gewinnorientiertKeine Beitragspflicht im Wege einer europarechtskonformen Auslegung

BSG, Urteil vom 29.01.2019 - Aktenzeichen B 2 U 21/17 R

DRsp Nr. 2019/7621

Keine Beitragspflicht in der gesetzlichen Unfallversicherung für hauptamtlich in Unternehmen zur Hilfe bei Unglücksfällen Beschäftigte Befugnis des Gesetzgebers zur Regelung von Sonderfällen im Bereich der sog. "unechten Unfallversicherung" Tätigkeit von Unglückshilfe-Unternehmen im öffentlichen Interesse und nicht gewinnorientiert Keine Beitragspflicht im Wege einer europarechtskonformen Auslegung

Für die in der gesetzlichen Unfallversicherung angeordnete Beitragsfreiheit der hauptamtlich im Rettungsdienst Beschäftigten besteht kein unionsrechtliches Durchführungsverbot.

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 17. Mai 2017 wird zurückgewiesen.

Der Beklagte hat die Kosten auch des Revisionsverfahrens zu tragen.

Normenkette:

SGB VII § 2 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 12; SGB VII § 125 Abs. 1 Nr. 5; SGB VII § 128 Abs. 1 Nr. 5 und Nr. 6 und Nr. 7 und Nr. 8 und Nr. 10 und Nr. 11; SGB VII § 168 Abs. 1; SGB VII § 185 Abs. 2 S. 1; SGB VII § 186 Abs. 3 S. 3; RVO § 771 Abs. 1; SGB I § 31; AEUV Art. 107 Abs. 1; AEUV Art. 108;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten darüber, ob der Beklagte für die im Rettungsdienst hauptamtlich Beschäftigten der Klägerin Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung für das Umlagejahr 2011 festsetzen durfte.