BGH - Urteil vom 18.01.1995
IV ZR 88/94
Normen:
DDR: ZGB §§ 390, 388 ; DDR: ZGB § 390, § 388 ; EGBGB (1986) Art. 235 § 2 Satz 2;
Fundstellen:
BGHR DDR-ZGB § 390 Bindungswirkung 1
BGHR EGBGB Art. 235 § 2 Satz 2 Testament, gemeinschaftliches 1
BGHZ 128, 302
DB 1995, 871
DNotZ 1996, 44
ErbPrax 1995, 79
FamRZ 1995, 422
JZ 1996, 105
MDR 1995, 608
NJ 1995, 421
NJW 1995, 1087
RAnB 1995, 159 (Ls)
Rpfleger 1995, 414
WM 1995, 591
WM 1995, 592
ZEV 1995, 221
Vorinstanzen:
OLG Naumburg,
LG Magdeburg,

Umfang der Bindung des überlebenden Ehegatten an das gemeinschaftliche Testament

BGH, Urteil vom 18.01.1995 - Aktenzeichen IV ZR 88/94

DRsp Nr. 1995/3084

Umfang der Bindung des überlebenden Ehegatten an das gemeinschaftliche Testament

»Die Bindung des überlebenden Ehegatten an das gemeinschaftliche Testament gemäß § 390 Abs. 2 ZGB gilt ausschließlich für Verfügungen von Todes wegen.«

Normenkette:

DDR: ZGB §§ 390, 388 ; DDR: ZGB § 390, § 388 ; EGBGB (1986) Art. 235 § 2 Satz 2;

Tatbestand:

Die Parteien, deren Väter Brüder sind, leben im Beitrittsgebiet im gleichen Ort. Sie streiten um ein Hausgrundstück in ihrem Wohnort, das ihren verstorbenen Großeltern väterlicherseits gehört hat.

Die Großeltern errichteten am 14. Juni 1987 gemeinsam ein Testament. Danach sollte die Klägerin das Hausgrundstück bekommen, während die übrigen landwirtschaftlichen Grundstücke anderweitig auf Söhne und Enkel verteilt wurden. Weiter heißt es im Testament:

Das nach dem Tode des Letztlebenden vorhandene Guthaben bekommt zur Hälfte unser Sohn H. E., zur Hälfte (die Klägerin), die dafür die Pflege des Letztlebenden im Krankheitsfall übernimmt.