BSG - Urteil vom 30.07.2019
B 1 KR 31/18 R
Normen:
SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 69 Abs. 1 S. 2-3; SGB V § 112 Abs. 1; SGB V § 112 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; SGB V § 275 Abs. 1c; KHG § 17c Abs. 2 S. 1-2; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 366 Abs. 2; BGB § 387; BGB § 388 S. 1; BGB § 389; BGB § 396 Abs. 1 S. 1-2;
Fundstellen:
BSGE 129, 1
NZS 2019, 910
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 26.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 593/17
SG Aachen, vom 22.08.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 13 KR 175/17

Vergütung stationärer KrankenhausleistungenWirksamkeit der Aufrechnung öffentlich-rechtlicher ErstattungsansprücheAnforderungen an eine SammelüberweisungAnwendbarkeit der Auffangregelung des BGB zur Tilgungsreihenfolge

BSG, Urteil vom 30.07.2019 - Aktenzeichen B 1 KR 31/18 R

DRsp Nr. 2019/15173

Vergütung stationärer Krankenhausleistungen Wirksamkeit der Aufrechnung öffentlich-rechtlicher Erstattungsansprüche Anforderungen an eine Sammelüberweisung Anwendbarkeit der Auffangregelung des BGB zur Tilgungsreihenfolge

1. Fordert ein Normenvertrag für die Aufrechnung, den Leistungsanspruch und den Erstattungsanspruch genau zu benennen, genügen hierfür spezifische Angaben, die Höhe und Identität der betroffenen Forderungen klären. 2. Das Gebot in einem Normenvertrag, für die Aufrechnung den Leistungsanspruch und den Erstattungsanspruch genau zu benennen, lässt es zu, die allgemeinen bürgerlich-rechtlichen Tilgungsgrundsätze auf die individualisierten Aktiv- und Passivforderungen anzuwenden.

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 26. April 2018 aufgehoben. Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 830,23 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 69 Abs. 1 S. 2-3; SGB V § 112 Abs. 1; SGB V § 112 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; SGB V § 275 Abs. 1c; KHG § 17c Abs. 2 S. 1-2; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 366 Abs. 2; BGB § 387; BGB § 388 S. 1; BGB § 389; BGB § 396 Abs. 1 S. 1-2;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Vergütung stationärer Krankenhausbehandlung.