BGH - Urteil vom 09.06.2015
II ZR 420/13
Normen:
BGB § 133; BGB § 157; BGB § 242;
Fundstellen:
BB 2015, 2704
DB 2015, 1951
DB 2015, 7
DNotZ 2016, 306
DStR 2015, 2188
DZWIR 2015, 521
DZWIR 25, 521
NJW 2015, 2882
ZIP 2015, 63
Vorinstanzen:
LG Memmingen, vom 20.12.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 34 O 1324/12
OLG München I, vom 12.12.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 24 U 348/13

Zustimmungspflicht des Gesellschafters einer Publikumspersonengesellschaft zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht in besonders gelagerten Ausnahmefällen

BGH, Urteil vom 09.06.2015 - Aktenzeichen II ZR 420/13

DRsp Nr. 2015/14508

Zustimmungspflicht des Gesellschafters einer Publikumspersonengesellschaft zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht in besonders gelagerten Ausnahmefällen

Der Gesellschaftsvertrag einer Publikumspersonengesellschaft muss für eine Zustimmungspflicht des Gesellschafters zu seinem Ausscheiden aus gesellschafterlicher Treuepflicht in besonders gelagerten Ausnahmefällen keine ausdrückliche Regelung enthalten, weil diese Treuepflicht jedem Gesellschaftsverhältnis ohne ausdrückliche Regelung immanent ist. Ein Gesellschaftsvertrag kann allerdings diese Treuepflicht ausdrücklich oder im Wege der Auslegung konkretisierende Regelungen enthalten, die insbesondere die aus der Treuepflicht folgende Zustimmungspflicht für bestimmte Sachverhalte einschränken oder an weitere Voraussetzungen knüpfen (Fortführung von BGH, Urteil vom 19. Oktober 2009 - II ZR 240/08, BGHZ 183, 1 - Sanieren oder Ausscheiden; Urteil vom 25. Januar 2011 - II ZR 122/09, ZIP 2011, 768).

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 24. Zivilsenats des Oberlandesgerichts München vom 12. Dezember 2013 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 133; BGB § 157; BGB § 242;

Tatbestand

I. II. III. IV. V. VI.