BFH - Urteil vom 12.12.1991
IV R 53/90
Normen:
BewG § 9 Abs. 2, § 11 Abs. 2 S. 2; EStG §§ 14, 16 Abs. 3 S. 3;
Fundstellen:
BB 1992, 767
BFHE 166, 495
BStBl II 1992, 462
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG,

BFH - Urteil vom 12.12.1991 (IV R 53/90) - DRsp Nr. 1996/11322

BFH, Urteil vom 12.12.1991 - Aktenzeichen IV R 53/90

DRsp Nr. 1996/11322

»Pachtverträge über landwirtschaftlich genutzte Grundstücke zu marktüblichen Konditionen sind in der Regel keine wertbildenden Umstände, die bei der Bemessung des gemeinen Werts (Verkehrswerts) der Grundstücke zu berücksichtigen sind (hier: Bewertung bei Betriebsaufgabe}.«

Normenkette:

BewG § 9 Abs. 2, § 11 Abs. 2 S. 2; EStG §§ 14, 16 Abs. 3 S. 3;

Gründe:

I. Der Vater der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin) erzielte bis zu seinem Tod am 17. März 1986 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, die er durch Bestandsvergleich nach § 4 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) ermittelte. Zum 31. Dezember 1982 erwarb er das landwirtschaftlich genutzte und 10 ha große Flurstück 28/47, Flur 6 in der Gemarkung A. Dieses Grundstück verpachtete er am 15. Mai 1983 für die Zeit bis zum 30. September 1998 zu einem jährlichen Pachtzins von 540 DM/ha. Mit dem Tod des Vaters am 17. März 1986 erbte die Klägerin den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, den sie am selben Tag aufgab. Mit der Betriebsaufgabe entnahm sie das Flurstück 28/47.

Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt - FA -) setzte den gemeinen Wert für das Grundstück mit 550.000 DM an. DemgemäB erhöhte sich nach Abzug des Buchwertes der Aufgabegewinn um 435.357 DM.