BGH - Urteil vom 20.03.1975
4 StR 582/74
Normen:
StGB § 222 ;
Fundstellen:
VRS 50, 350
VerkMitt 1976, 6

BGH - Urteil vom 20.03.1975 (4 StR 582/74) - DRsp Nr. 1994/5523

BGH, Urteil vom 20.03.1975 - Aktenzeichen 4 StR 582/74

DRsp Nr. 1994/5523

1. Wenn der Kraftfahrer einen entgegenkommenden Fußgänger hart am Fahrbahnrand und ansonsten vorschriftsmäßig auf seiner linken Fahrbahnseite gehen sieht, braucht er nicht damit zu rechnen, daß dieser plötzlich einen oder zwei Schritte in die Fahrbahn machen werde. 2. Die Tatsache, daß sich ein Fußgänger nachts in der Nähe einer beleuchteten Gaststätte befindet, gibt noch keinen Anlaß zu der Befürchtung, der ordnungsgemäß gehende Fußgänger könne ein Betrunkener sein. 3. Bei dieser Sachlage reicht es noch aus, wenn der Kraftfahrer zum rechten Fahrbahnrand einen Abstand von 1,70 m einhält.

Normenkette:

StGB § 222 ;

Hinweise:

So auch OLG Köln v. 21.10.1975, VRS 80, 193 (1 m Seitenabstand ausreichend). - 1 m ausreichend, Hupsignal nicht nötig: BGH (VI ZR 160/57) VersR 1958, 787. So auch OLG Köln (1 m ausreichend) VRS 50, 193, OLG Düsseldorf v. 8.2.1951, VRS 3, 346; BHG, v. 14.6.1951, VRS 4, 49; OLG Celle v. 9.3.1955, VRS 8, 368 = VerkBl 1955, 420 u. v. 4. 4.1963, DAR 1963, 330 = MDR 1963, 843; OLG Koblenz v. 11.3.1971, VRS 41, 115 zur Nachtzeit, auf offener Landstraße und einer Geschwindigkeit von 60 km/h. BGH v. 27.6.1957, DAR 1957, 240 = VRS 12, 216 = VerkBl 1958, 263 hält einen Überholabstand von 40 cm für zu gering

Fundstellen
VRS 50, 350
VerkMitt 1976, 6