BGH - Urteil vom 22.11.2016
XI ZR 434/15
Normen:
EGBGB Art. 247 § 6 Abs. 2 S. 1-2; EGBGB Art. 247 § 9; BGB § 355; BGB a.F. § 495 Abs. 1; BGB a.F. § 495 Abs. 2 S. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BGHZ 213, 52
MDR 2017, 410
NJW 2017, 1306
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe, vom 25.08.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 17 U 179/14
LG Heidelberg, vom 14.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 168/14

Widerruf eines Verbraucherdarlehensvertrages; Klare und verständliche Information des Darlehensgebers über die Voraussetzungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist; Voraussetzungen einer vertraglichen Erweiterung der Bedingungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist

BGH, Urteil vom 22.11.2016 - Aktenzeichen XI ZR 434/15

DRsp Nr. 2017/4014

Widerruf eines Verbraucherdarlehensvertrages; Klare und verständliche Information des Darlehensgebers über die Voraussetzungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist; Voraussetzungen einer vertraglichen Erweiterung der Bedingungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist

EGBGB Art. 247 § 6 Abs. 2 Satz 1 und 2, § 9 (Fassung vom 29. Juli 2009) a) Die Wendung in einem Verbraucherdarlehensvertrag, die Widerrufsfrist beginne "nach Abschluss des Vertrags, aber erst, nachdem der Darlehensnehmer alle Pflichtangaben nach § 492 Abs. 2 BGB erhalten hat", informiert für sich klar und verständlich über den Beginn der Widerrufsfrist.b) Erläutert der Darlehensgeber den Verweis auf § 492 Abs. 2 BGB mittels in Klammern gesetzter Beispiele für Pflichtangaben, informiert er den Darlehensnehmer klar und verständlich über die Voraussetzungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist, wenn es sich bei den von ihm genannten Beispielen um auf den Vertragstyp anwendbare Pflichtangaben im Sinne des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche handelt.c) Zu den Voraussetzungen einer vertraglichen Erweiterung der Bedingungen für das Anlaufen der Widerrufsfrist.

Tenor

Auf die Revision der Kläger wird das Urteil des 17. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 25. August 2015 aufgehoben.