BFH - Beschluß vom 22.01.1997
II B 40/96
Normen:
AO (1977) § 153 Abs. 1, § 169 Abs. 2 S. 1, § 170 Abs. 2 Nr. 1, § 171 Abs. 8, 9;
Fundstellen:
BB 1997, 669
BFHE 181, 571
BStBl II 1997, 266
DB 1997, 1450
DStR 1997, 495
ZEV 1997, 167
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Beschluß vom 22.01.1997 (II B 40/96) - DRsp Nr. 1997/2677

BFH, Beschluß vom 22.01.1997 - Aktenzeichen II B 40/96

DRsp Nr. 1997/2677

»Erkennt ein Steuerpflichtiger nachträglich, daß eine von ihm oder für ihn abgegebene Steuererklärung unrichtig oder unvollständig ist und es dadurch zu einer Verkürzung von Steuern kommen kann oder bereits gekommen ist, und zeigt er dies dem FA nach § 153 Abs. 1 AO 1977 an, liegt hierin keine Anzeige i. S. des § 170 Abs. 2 Nr. 1 AO 1977, die eine Anlaufhemmung der Festsetzungsfrist bewirken könnte.«

Normenkette:

AO (1977) § 153 Abs. 1, § 169 Abs. 2 S. 1, § 170 Abs. 2 Nr. 1, § 171 Abs. 8, 9;

Gründe:

I.

Die Antragstellerin und Beschwerdegegnerin (Antragstellerin) ist Alleinerbin der am 22. Oktober 1987 verstorbenen A (Erblasserin).

Die von der Erblasserin bestimmten Testamentsvollstrecker reichten am 9. Februar 1988 bei dem seinerzeit für den Steuerfall zuständigen Zentralfinanzamt (ZFA) die Erbschaftsteuererklärung ein. Darin gaben sie u.a. als ererbtes Betriebsvermögen einen Kommanditanteil an der B-KG (KG) mit einem Wert von 34227859 DM an und wiesen gleichzeitig darauf hin, daß die ebenfalls erworbenen Anteile an der B-GmbH bei der KG erfaßt seien.

Mit Bescheid vom 17. März 1988 setzte das ZFA unter Berücksichtigung eines Vorerwerbs von 50000 DM die Erbschaftsteuer entsprechend der eingereichten Erklärung unter dem Vorbehalt der Nachprüfung auf 28392180 DM fest.