BAG - Urteil vom 25.08.1992
9 AZR 416/90
Normen:
VRG § 2 Abs. 1 Nr. 1 lit. b; VRTV-Bau (Tarifvertrag über den Vorruhestand im Baugewerbe vom 26.9.1984 i.d.F. vom 17.12.1985) § 8, § 9;
Fundstellen:
AP Nr. 16 zu § 2 VRG
BAGE 71, 131
BB 1992, 2003, 2512
BB 1992, 2003
BB 1992, 2512
DB 1992, 1836
DB 1993, 99
EzA § 2 VRG Nr. 11
MDR 1993, 993
NJW 1993, 2198
NZA 1993, 277
ZIP 1993, 142
Vorinstanzen:
ArbG Flensburg, vom 30.01.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 330/88
LAG Schleswig-Holstein, vom 19.06.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Sa 103/90

Rückgewähr überzahlten tariflichen Vorruhestandsgeldes

BAG, Urteil vom 25.08.1992 - Aktenzeichen 9 AZR 416/90

DRsp Nr. 1996/6357

Rückgewähr überzahlten tariflichen Vorruhestandsgeldes

»In § 9 Abs. 2 S. 1 VRTV-Bau ist die Rückgewährverpflichtung des Vorruheständlers von zu Unrecht empfangenen Vorruhestandsleistungen abschließend geregelt. Ein Rückgriff auf gesetzliches Bereicherungsrecht ist daneben nicht möglich. Auf den Verbrauch des Vorruhestandsgelds kommt es nicht an.«

Normenkette:

VRG § 2 Abs. 1 Nr. 1 lit. b; VRTV-Bau (Tarifvertrag über den Vorruhestand im Baugewerbe vom 26.9.1984 i.d.F. vom 17.12.1985) § 8, § 9;

Tatbestand:

Der am 31. Oktober 1926 geborene Beklagte bezog von der Klägerin, seinem Arbeitgeber, für November 1987 bis Februar 1988 insgesamt 6.885,88 DM Vorruhestandsgeld. Er verbrauchte dieses Geld vollständig für den Lebensunterhalt seiner Familie. Auf seinen Antrag vom 11. Januar 1988 erkannte ihm die Landesversicherungsanstalt rückwirkend ab 1. November 1987 Altersruhegeld zu und zahlte ihm für den Zeitraum November 1987 bis Februar 1988 insgesamt 5.263,60 DM. Daraufhin forderte die Klägerin vom Beklagten das Vorruhestandsgeld zurück.

Auf das Rechtsverhältnis der Parteien ist der für allgemeinverbindlich erklärte Tarifvertrag über den Vorruhestand im Baugewerbe vom 26. September 1984 in der Fassung vom 17. Dezember 1985 (VRTV-Bau) anzuwenden. Dort ist u. a. bestimmt:

§ 8

Erlöschen und Ruhen des Anspruchs