BAG - Urteil vom 26.04.2018
3 AZR 586/16
Normen:
BGB § 241 Abs. 2; BetrAVG § 1a;
Fundstellen:
AP BetrAVG § 1a Nr. 4
ArbRB 2018, 129
AuR 2018, 313
AuR 2018, 437
BAGE 162, 354
BB 2018, 1204
BB 2018, 1587
BB 2018, 2107
DZWIR 2018, 300
DZWIR 2018, 434
EzA BetrAVG § 1a Nr. 5
EzA-SD 2018, 10
EzA-SD 2018, 12
MDR 2018, 1006
NJW 2018, 2346
NZA 2018, 929
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 21 vom 26.04.2018
VersR 2018, 1024
ZIP 2018, 1315
r+s 2018, 488
Vorinstanzen:
LAG Köln, vom 08.07.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Sa 14/16
ArbG Siegburg, vom 19.11.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 981/14

Entgeltumwandlung - Kündigung einer Direktversicherung im bestehenden ArbeitsverhältnisGegenseitige Rücksichtnahme im zivilrechtlichen SchuldverhältnisStärkung der Direktversicherung durch sozialpolitische ErwägungenVorrang der Fortführung einer Direktversicherung vor kurzfristigem Geldbedarf des Arbeitnehmers

BAG, Urteil vom 26.04.2018 - Aktenzeichen 3 AZR 586/16

DRsp Nr. 2018/5287

Entgeltumwandlung - Kündigung einer Direktversicherung im bestehenden Arbeitsverhältnis Gegenseitige Rücksichtnahme im zivilrechtlichen Schuldverhältnis Stärkung der Direktversicherung durch sozialpolitische Erwägungen Vorrang der Fortführung einer Direktversicherung vor kurzfristigem Geldbedarf des Arbeitnehmers

§ 241 Abs. 2 BGB verpflichtet den Arbeitgeber nicht, eine zugunsten des Arbeitnehmers zur Durchführung einer Entgeltumwandlung abgeschlossene Direktversicherung zu kündigen, wenn der Arbeitnehmer mit dem Rückkaufswert der Versicherung Verbindlichkeiten tilgen will. Orientierungssatz: Die im Betriebsrentengesetz geregelte Entgeltumwandlung verfolgt den Zweck, den Lebensstandard des Arbeitnehmers im Alter zumindest teilweise abzusichern. Mit diesem Versorgungszweck ist es nicht vereinbar, wenn der Arbeitgeber verpflichtet wäre, eine zugunsten des Arbeitnehmers abgeschlossene Direktversicherung zu kündigen, damit der versicherte Arbeitnehmer das für den Versorgungsfall angesparte Kapital für die Begleichung von Verbindlichkeiten verwenden kann (Rn. 20).

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln vom 8. Juli 2016 - 9 Sa 14/16 - wird zurückgewiesen.

Der Kläger hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

BGB § 241 Abs. 2; BetrAVG § 1a;

Tatbestand: