LSG Bayern - Urteil vom 23.04.2018
L 4 KR 58/15
Normen:
VO (EG) 883/2004 Art. 3 Abs. 1 Buchst. a); VO (EG) 883/2004 Art. 5b; VO (EG) 883/2004 Art. 1 Buchst. l) und Buchst. p) und Buchst. va) Nr. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 11 Abs. 1 S. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 11 Abs. 3 Buchst. e); VO (EG) 883/2004 Art. 14 Abs. 2 S. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 16 Abs. 2; VO (EG) 883/2004 Art. 17; VO (EG) 883/2004 Art. 23; VO (EG) 883/2004 Art. 24 Abs. 1; VVG § 193 Abs. 3 S. 1-2; VVG § 193 Abs. 5 S. 1 Nr. 2;
Vorinstanzen:
SG München, vom 22.01.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 29 KR 1417/13

Anspruch eines privat krankenversicherten österreichischen Staatsbürgers und Mehrfachrentners mit Wohnsitz in Deutschland auf Sachleistungsaushilfe zu Lasten einer österreichischen Gebietskrankenkasse

LSG Bayern, Urteil vom 23.04.2018 - Aktenzeichen L 4 KR 58/15

DRsp Nr. 2018/10259

Anspruch eines privat krankenversicherten österreichischen Staatsbürgers und Mehrfachrentners mit Wohnsitz in Deutschland auf Sachleistungsaushilfe zu Lasten einer österreichischen Gebietskrankenkasse

1. Der Umstand, dass im Rahmen der privaten Krankenversicherung grundsätzlich das Kostenerstattungsprinzip gilt, steht der Annahme, dass der (nur) privat krankenversicherte Kläger in Deutschland einen Anspruch auf Sachleistungen im Sinne der VO (EG) 883/2004 hat, nicht entgegen. 2. Die private Krankenversicherung ist seit dem 1. Januar 2009 zumindest insoweit als ein Zweig sozialer Sicherheit im Sinne von Art. 3 Abs. 1 Buchst. A der VO (EG) 883/2004 anzusehen, als mit privaten Krankenversicherungsunternehmen abgeschlossene Krankenversicherungsverträge auch den Basiskrankenversicherungsschutz mit abdecken. Der Kläger hat damit grundsätzlich einen Anspruch auf Sachleistungen nach den Rechtsvorschriften des Wohnmitgliedstaats. 3. Zur Anwendung des Art. 56 und Art. 23 VO (EG) 883/2004.