BGH - Urteil vom 21.02.2024
IV ZR 297/22
Normen:
VVG a.F. § 5a Abs. 2 S. 1; VAG a.F. § 10a;
Fundstellen:
WM 2024, 498
NJW 2024, 1108
MDR 2024, 498
Vorinstanzen:
LG Gießen, vom 29.10.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 143/21
OLG Frankfurt/Main, vom 21.07.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 330/21

Bereicherungsrechtliche Rückabwicklung eines Rentenversicherungsvertrages; Beginn der Widerspruchsfrist bei Überlassung des Versicherungsscheins

BGH, Urteil vom 21.02.2024 - Aktenzeichen IV ZR 297/22

DRsp Nr. 2024/2941

Bereicherungsrechtliche Rückabwicklung eines Rentenversicherungsvertrages; Beginn der Widerspruchsfrist bei Überlassung des Versicherungsscheins

Nach § 5a Abs. 2 Satz 1 VVG a.F. setzt der Beginn der Widerspruchsfrist die Überlassung des Versicherungsscheins, der Versicherungsbedingungen und der Verbraucherinformation nach § 10a VAG a.F. voraus. Wird durch die Benennung nur des Erhalts des Versicherungsscheins der unzutreffende Eindruck erweckt, der Fristbeginn werde allein daran geknüpft, ist die Widerspruchsbelehrung fehlerhaft (Fortführung der Senatsurteile vom 15. März 2023 - IV ZR 40/21, VersR 2023, 631 Rn. 14 m.w.N.; vom 27. April 2016 - IV ZR 200/14, juris Rn. 11 m.w.N.; st. Rspr. Abgrenzung zu Senatsurteil vom 17. Januar 2024 - IV ZR 19/23, juris).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 3. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 21. Juli 2022 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 13.181,37 € festgesetzt.

Normenkette:

VVG a.F. § 5a Abs. 2 S. 1; VAG a.F. § 10a;

Tatbestand

Der Kläger begehrt die bereicherungsrechtliche Rückabwicklung eines Rentenversicherungsvertrages.